Instandhaltung für zumindest weitere 20 Jahre sichergestellt
Wien (rk) - Die Stadt Wien erhöht ihren finanziellen Beitrag zur Pflege jüdischer Friedhöfe
in der Stadt. Künftig wird die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) jährlich bis zu 860.000 Euro (wertgesichert)
für die Pflege erhalten. Schon bisher hat die IKG auf freiwilliger Basis Subventionen in Höhe von zuletzt
340.000 Euro jährlich erhalten. Mit der nun von Stadt Wien und IKG gemeinsam ausgearbeiteten und vom Wiener
Gemeinderat vom 26.09. beschlossenen Regelung, wird der Betrag deutlich erhöht und für zumindest 20
Jahre sichergestellt. Die Stadt übernimmt in Form einer Subvention an die IKG die Kosten, die Pflege wird
von der IKG selbst durchgeführt.
"Die Stadt Wien hat sich immer dazu bekannt, sein jüdisches Erbe zu erhalten und zu bewahren. Gemeinsam
haben wir mit der IKG so manches erreicht, wie etwa die Wiedereröffnung des Hakoah-Sportareals, die Abhaltung
der Makkabi-Spiele 2011 oder den Bau eines neuen Tempels. Mit der nun vereinbarten Regelung ist die Instandhaltung
der Jüdischen Friedhöfe langfristig sichergestellt", so Bürgermeister Michael Häupl.
"Wir haben gemeinsam mit der Stadt eine gute Vereinbarung für die Instandhaltung gefunden. Mit Hilfe
des Bundes werden wir nun hoffentlich bald an die Sanierung der Friedhöfe gehen können", so der
Präsident der IKG, Oskar Deutsch.
Stadt finanziert Instandhaltung, Bund Instandsetzung
Mit dem Bundesgesetz über die Einrichtung des "Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe
in Österreich" vom 14. Dezember 2010 wurde ein vom Bund dotierter Fonds eingerichtet, der die Instandsetzung
jüdischer Friedhöfe in Österreich sichern soll. Leistungen aus diesem Fonds können unter bestimmten
Voraussetzungen von Seiten der Eigentümer der jüdischen Friedhöfe und/oder von diesen beauftragten
Dritten in Anspruch genommen werden. Eine dieser Voraussetzungen ist die schriftliche Zusage der jeweiligen Standortgemeinde,
auf mindestens 20 Jahre für die weitere Instandhaltung des betreffenden Friedhofes Sorge zu tragen. Diese
Zusage ist in Wien nach intensiven Gesprächen mit der IKG erfolgt.
Jüdische Friedhöfe in Wien
Von der Vereinbarung sind folgende jüdische "Friedhöfe" auf dem Gebiet der Stadt Wien umfasst:
- 9., Seegasse 9 "historischer jüdischer Friedhof in der Rossau";
Grundeigentümerin IKG Wien.
- 18., Schrottenbachgasse 3 "jüdischer Friedhof Währing"; Grundeigentümerin
IKG Wien.
- 21., Ruthnergasse 24 - 26 "jüdischer Friedhof Floridsdorf"; Grundeigentümerin
IKG Wien.
- 11., Simmeringer Hauptstr. 244, Tor V, "neuer jüdischer Friedhof am
Zentralfriedhof"; Grundeigentümerin IKG Wien.
- 11., Simmeringer Hauptstr. 230 B, Tor I, "alter jüdischer Friedhof
am Zentralfriedhof"; Grundeigentümerin Friedhöfe Wien GmbH.
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