Wien (tu) - Das Team Austria, geleitet von der TU Wien, mit Beteiligung der FH St. Pölten, der FH Salzburg
und dem AIT, erreichte beim Wettbewerb für Solar-Häuser in Kalifornien, USA, den ersten Platz. Zwei Jahre
harte Arbeit haben sich bezahlt gemacht: Beim Solar Decathlon in Irvine, Kalifornien, die besten umweltfreundlichen
Plus-Energie-Häuser gekürt. Das „Team Austria: Vienna University of Technology“ war zum ersten mal bei
diesem Wettbewerb dabei und konnte ihn gleich gewinnen. In zehn verschiedenen Kategorien gab es Punkte zu sammeln
– von der Energiebilanz bis zur Architektur, vom Raumklima bis zur wirtschaftlichen Markttauglichkeit. In manchen
Kategorien wurde nach objektiven Messkriterien bewertet, in anderen entschied eine Jury. Der zweite Platz ging
an Las Vegas, der dritte an das Team aus der Tschechischen Republik.
Architektur und Technologie
„Exzellente Architektur ist nachhaltig“, sagt Prof. Karin Stieldorf von der TU Wien. „Exzellente Technologie
unterstützt sie optimal.“ Aus dieser Kombination aus Architektur und Engineering entstehen Häuser, die
zukunftsweisend, umweltfreundlich und angenehm zu bewohnen sind. Diese Idee setzte das Team Austria optimal um.
Vom ersten Tag an an war das Team Austria vorne mit dabei: Die Haustechnik funktionierte gut, dank einer sehr leistungsfähigen
Photovoltaik-Anlage konnte deutlich mehr Strom erzeugt werden, als im Haus verbraucht wurde, die Anforderungen
an Raumklima und Warmwasser wurden gut erfüllt. Ganz nach vorne schieben konnte man sich dann durch die Juryentscheidungen:
In den Bereichen Marketability, Architektur und in der Sparte Communications erhielt das Team Austria ganz besonders
viele Punkte. Eine ausgezeichnete Engineering-Wertung am letzten Tag fixierte letztendlich den ersten Platz.
Die Konkurrenz war in diesem Jahr extrem stark: Einer ganzen Reihe von Universitäten gelang es, Häuser
zu errichten, die in allen zehn bewerteten Kategorien überzeugen konnten. Das Haus des Team Austria zog allerdings
vom ersten Tag an ganz besonders viele Blicke auf sich. Man hatte sich für eine extrem offene Architekur entschieden,
die Innen- und Außenraum eng miteinander verbindet. Bei sonnigem kalifornischen Wetter kann man die Glasfassaden
verschwinden lassen, Veranda und Innenwohnraum fügen sich dann nahtlos zu einem großen teilüberdachten
Wohnbereich zusammen.
Solar Village in Kalifornien
Zwanzig Teams von Universitäten aus unterschiedlichen Ländern wurden ausgewählt und erhielten die
Chance, in Irvine bei Los Angeles zukunftsweisende Solar-Häuser zu errichten. 19 Teams schafften es schließlich,
ihre Häuser bilden nun das „Solar Village“, das vom dritten bis zwölften Oktober tausende BesucherInnen
anlockte. Fünfzehn Teams beim Solar Decathlon kommen aus den USA, zwei aus Kanada und je eines aus der Tschechischen
Republik und Österreich.
Österreichisches Know-How
Das Team Austria wird von Prof. Karin Stieldorf vom Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien geleitet.
In mehreren Lehrveranstaltungen hat sie mit einer Gruppe von Studierenden und gemeinsam mit den TU-Architektur-Absolventen
Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer das Solar-Haus LISI entwickelt.
Für umweltgerechtes Bauen ist die Verbindung von Architektur und Bauphysik ganz besonders wichtig. An der
TU Wien gibt es eine lange Forschungstradition in diesem Bereich. So wurde etwa ein Simulationstool zur Berechnung
der Energiebilanz des Hauses an der TU Wien von Klaus Krec eigens entwickelt. „Energie und Umwelt“ ist einer der
fünf Forschungsschwerpunkte der TU Wien, energieeffizientes ökobewusstes Bauen spielt in diesem Bereich
eine wichtige Rolle.
Ganz maßgebliche Unterstützung kam von den Partnereinrichtungen: Die Fachhochschule St. Pölten
arbeitete an der Gebäudeautomation und an der medientechnischen Begleitung des Projektes, die Fachhochschule
Salzburg befasste sich mit Holztechnologie und der Innenausstattung des Hauses, das Austrian Institute of Technology
(AIT) beschäftigte sich mit Fragen der Haustechnik, die beim Solar Decathlon von besonders großer Bedeutung
sind.
Für die finanzielle Unterstützung und Absicherung des Projektes dankt das Team Austria dem Bundesministerium
für Verkehr, Innovation und Technologie (bm:vit) und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).
|