LHStvin Felipe: „Wir planen für 2015 den besten Schienenverkehr, den die Europaregion
je hatte“
Brixen/Innsbruck (lk) - Am 10.10. übernahm Tirol den Vorsitz in der Präsidentschaft der Europaregion
Tirol-Südtirol-Trentino. „Wir wollen in den nächsten zwei Jahren als Taktgeber für Ideen und Projekte
zwischen den drei Ländern fungieren und verschiedene Initiative auf den Weg bringen“, erklärte LH Günther
Platter. „Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Bereichen Nahverkehr, Forschungsförderung, Kultur und Bildung.
Aber auch auf die Einbindung der Jugend soll ein verstärktes Augenmerk gelegt und die Europaregion im Alltag
der Bevölkerung stärker spürbar gemacht werden.“ Ein detailliertes Programm soll im Frühjahr
folgen.
Seit 2012 ist die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino als europäischer Verbund Territorialer Zusammenarbeit
(EVTZ) organisiert und setzt sich aus dem jeweiligen Landeshauptmann, den Landtagspräsidenten sowie jeweils
einem Landesrat und Abgeordneten zusammen. Bisher wurden insgesamt 16 Projekte umgesetzt wie der neue Internet-Auftritt
http://www.europaregion.info, der Tiroltag beim Europäischen
Forum Alpbach oder ein gemeinsamer Film zur Sicherheit auf den Schipisten.
Als erste Fixpunkte hätten sich die Euregio-Landkarte, das Jugendfestival und das Summer Camp sowie die Fotoausstellung
der drei Landesteile auf öffentlichen Plätzen etabliert. Darüber hinaus wurden in den Bereichen
Soziales und Integration verschiedene Synergiepotenziale erarbeitet. Beispiele dafür sind eine Studie zur
besseren Vernetzung der ambulanten und stationären Pflege in den drei Ländern oder die Entwicklung eines
Rollenspiels für Schulen zum Thema Integration.
„Diese Projekte wollen wir fortsetzen und weiter entwickeln – doch wir wollen auch Neues wagen“, kündigte
LH Platter an. So planen die drei Länder eine Verbesserung der sozial- und arbeitsrechtlichen Situation für
ArbeitnehmerInnen und Lehrlinge, die im jeweils anderen Staatsgebiet arbeiten wollen. Auch der gemeinsame Ausbau
von Gemeindekooperationen soll verstärkt werden. Ebenfalls angedacht ist ein Euregio-Kooperationspreis. Fixiert
ist bereits ein gemeinsames Europaregionsfest, das im Herbst 2014 in Brixen in Südtirol über die Bühne
gehen soll.
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LHStvin Felipe: „Wir planen für 2015 den besten Schienenverkehr, den die Europaregion
je hatte“
Die Länder Tirol und Südtirol stellen den grenzübergreifenden Schienenverkehr im nächsten
Jahr neu auf: Das besagt der Vertrag, der am 10.10. in Neustift bei Brixen von den SpitzenvertreterInnen der Länder
unterschrieben wurde. „Die Länder Südtirol und Tirol halten fest, dass ihnen die Zusammenarbeit im öffentlichen
Verkehr über die Landesgrenzen hinaus ein besonderes Anliegen ist. Hierbei wollen sie ein besonderes Augenmerk
auf regelmäßige Zugverbindungen im Taktverkehr zwischen den beiden Ländern legen“, heißt
es in der Einleitung der „Politischen Grundsatzvereinbarung über die grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehre
Tirol – Südtirol“.
Im Vertrag festgehalten sind:
- die Einrichtung eines Direktzugs von Bozen/Bolzano nach Innsbruck
- die Prüfung der Möglichkeit eines Direktzugs von Lienz nach Innsbruck
an den Tagesrändern, wenn möglich ab Dezember 2014
- ein durchgehender Taktverkehr von Lienz nach Franzensfeste/Fortezza
- ein 2-Stunden-Takt von Lienz nach Innsbruck ab Dezember 2014, wobei das Land
Südtirol im Rahmen seiner Möglichkeiten auf die zuständigen Stellen einwirkt, die Bahnhöfe
Franzensfeste/Fortezza und Brenner/Brennero so rasch wie möglich zu sanieren und barrierefrei zu gestalten
- die Übertragung gegenseitiger Nutzungsrechte an den erforderlichen Fahrzeugen
- gemeinsame, einheitliche und attraktive Tarifangebote für den grenzüberschreitenden
Eisenbahnverkehr
„Wir planen für 2015 in enger Zusammenarbeit den besten Schienenverkehr, den die Europaregion je hatte“, betont
die Landeshauptmann-Stellvertreterin. Der Brenner sei in der Europaregion schon längst keine Grenze mehr.
„Jetzt wollen wir auch im öffentlichen Verkehr dafür sorgen, dass der Bahnhof Brenner ein Bahnhof wie
jeder andere wird.“ Besonders wichtig sei, dass der Vertrag eine gemeinsame Initiative des Landes Tirol und des
Landes Südtirol ist und auch von den Landeshauptleuten mitgetragen wird. „Zum Zusammenwachsen der Europaregion
ist ein unkomplizierter, preiswerter, gut vertakteter öffentlicher Verkehr ein ganz zentraler Beitrag“, betont
LHStvin Ingrid Felipe abschließend.
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