Wien (wien info) - Die Ausstellung „Wien - Berlin“ im Unteren Belvedere widmet sich erstmals den künstlerischen
Parallelen, Differenzen und Wechselwirkungen zwischen den beiden Städten und spannt dabei einen Bogen vom
Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Zwischenkriegszeit – zu sehen von 14.02.-15.06.2014.
Ausgangspunkt der Schau, die das Belvedere in Kooperation mit der Berlinischen Galerie gestaltet, sind Beziehungen,
Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Secessionen um 1900. Während sich die Wiener Expressionisten durch
ihre psychologische Einfühlung auszeichneten, wiesen die jungen Wilden in Berlin vor allem einen ekstatisch-aggressiven
Gestus auf. Der Erste Weltkrieg führte zur Annäherung beider Nationen, sodass sich ein reger künstlerischer
Austausch zwischen den Städten entwickelte. Zeitgleich gewann der Wiener Kinetismus mit Ansätzen des
Expressionismus und des Futurismus an Einfluss. Ihm stand die Berliner Dada-Bewegung gegenüber, die sich auf
kritische wie subversive Weise mit aktuellen gesellschaftlichen Zuständen auseinandersetzte und auf diesem
Wege eine Antikultur ausbildete.
Besonders die Roaring Twenties machen den künstlerischen Austausch und die Annäherungen der Positionen
deutlich und erlauben eine neue Sicht auf die Verbindungen der gegensätzlichen, aber dennoch eng miteinander
verwobenen Hauptstädte – Sozialkritik und Ästhetisierung, kubische Formensprache und Verismus überlagerten
sich. Diese Entwicklung wird mit Werken von Otto Dix, Rudolf Schlichter, George Grosz, Albert Paris Gütersloh,
Anton Kolig und Rudolf Wacker veranschaulicht. Darüber hinaus zeigt die Schau Arbeiten von u. a. Herbert Boeckl,
Raoul Hausmann, Josef Hoffmann, Friedrich Kiesler, Ernst Ludwig Kirchner, Erika Giovanna Klien, Oskar Kokoschka,
Max Liebermann, Max Oppenheimer und Egon Schiele.
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