„Gesundheitsakademie Burgenland“ im Schloss Jormannsdorf feiert 10-Jahres-Jubiläum
Eisenstadt (bmls) - Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren wurde die „Gesundheitsakademie Burgenland“ im
revitalisierten Schloss Jormannsdorf eröffnet. Ziel war es, dem steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeitern
im wachsenden Segment Gesundheitstourismus Rechnung zu tragen. „Fast 6.000 AbsolventInnen sind der schlagende Beweis
dafür, dass sich das als ‚Experiment‘ begonnene Vorhaben zu einem echten Erfolgsprojekt entwickelt hat“, freute
sich Landesrat Helmut Bieler beim gemeinsamen Pressegespräch mit Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar, Direktor
Mag. Rudolf Luipersbeck von der Kurbad Tatzmannsdorf AG und BFI-Landesgeschäftsführer Peter Maier am
10.10.
„Unersetzbar für die Region“
Eineinhalb Millionen Euro habe das Land in die Renovierung des Schlosses investiert, so Bieler. „Die Erfahrungen
haben gezeigt, dass diese Investition gut angelegt ist. Die Idee war, Chancen und neue Perspektiven für die
Menschen dieser Region, für die Qualität unseres Gesundheitsangebotes und für den Tourismus in der
Thermenlandschaft zu schaffen. Das Angebot der Akademie wurde in diesen zehn Jahren permanent ausgebaut und aktuellen
Anforderungen angepasst. Heute ist die Gesundheitsakademie für die Region unersetzbar“.
Jobmotor Gesundheitsbereich
Es sei für die Gesundheitspolitik des Landes von großem Interesse, dass im Gesundheitscluster in
und um Bad Tatzmannsdorf Gesundheitsfachkräfte ausgebildet werden, betonte Gesundheitslandesrat Dr. Peter
Rezar. Der Bedarf an Spezialisten in diesem Bereich sei stark steigend, entsprechend vielfältig das Ausbildungsangebot,
das in den unterschiedlichsten medizinischen Einrichtungen in der Region angewandt werden könne. „Wesentlich
ist der starke Praxisbezug. Hier in der Gesundheitsakademie besteht ein lebendiger Austausch zwischen Ausbildung
und Praxis. Das macht die AbsolventInnen auch so gefragt“. Ihm gehe es auch darum, eine Ausbildung im Burgenland
zu ermöglichen, die auch einen Arbeitsplatz gewährleiste. Das sei hier gegeben: „Der Gesundheitsbereich
ist auch in Krisenzeiten ein Jobmotor.“ Jeder Zehnte der Beschäftigten in Österreich – immerhin rund
400.000 Personen - sei direkt oder indirekt im Gesundheits- und Pflegebereich beschäftigt, und das WIFO prognostiziere
einen jährlichen zusätzlichen Bedarf an 6.000 MitarbeiterInnen.
Erwartungen übertroffen
Den Bedarf bestätigt auch Landesgeschäftsführer Peter Maier vom Akademiebetreiber BFI: „Die
Nachfrage nach Aus- und Weiterbildung in Gesundheitsberufen hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen“.
Ein Grund für den Erfolg sei die enge Kooperation mit der Kurbad Tatzmannsdorf AG, in deren Betrieben viele
der AbsolventInnen eine Anstellung gefunden hätten: „Wir versuchen, ständig auf die Anforderungen der
Wirtschaft zu reagieren“, so Maier, der die Landesrat Helmut Bieler und Landesrat Dr. Peter Rezar als die „Väter
der Gesundheitsakademie Burgenland“ sieht.
Direktor Mag. Rudolf Luipersbeck von der Kurbad Tatzmannsdorf AG freut sich über bestens ausgebildete Mitarbeiter
aus der Region und sieht einen weiteren Vorteil: „Viele junge Menschen wären ohne diese tolle Ausbildung gezwungen,
in Ballungsräume abzuwandern“.
Breites Ausbildungsspektrum
Aus- und Weiterbildungen werden in den Bereichen Tourismus, Wellness, Gesundheit und Soziales angeboten. Das Spektrum
reicht von der Ausbildung zum/zur medizinischen Energetiker/in, vom psychotherapeutischen Propädeutikum, in
dem Grundkenntnisse über psychologische, medizinische und sozialwissenschaftliche Aspekte vermittelt werden,
über die Physiotherapieausbildung bis hin zu Kursen im kosmetischen Bereich oder als Gästebetreuer im
Gesundheitstourismus; weiters umfasst es die Berufsausbildung mit anerkannten Abschlüssen für die Bereiche
Medizinische/r
Masseur/in, Heilmasseur/in,
Pflegehelfer/in, Seniorenanimateur/in,
Ordinationsgehilf/in,
Heimhelfer/in und Prophylaxeassistent/in.
Ab 2014 wird in Jormannsdorf auch die Schule für Medizinische Assistenzberufe – nach dem neuen MAB-Gesetz
- starten. Eine Kooperation mit der FH Pinkafeld soll künftig die Physiotherapieausbildung auf FH-Niveau ermöglichen.
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