+ 1,5% bei Verträgen, Performance + 5,6%
Wien (fma) - Die Anzahl der Verträge bei der "Prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge"
(PZV) stieg 2012 um mehr als 24.000 auf rund 1,64 Mio. Das entspricht einem Zuwachs von 1,5%. Das Volumen der abgegrenzten
Prämien und Nettoeinzahlungen betrug fast Euro 1,1 Mrd., um 0,2% weniger als im Vorjahr. Das verwaltete Vermögen
stieg hingegen um 24,6% auf Euro 7,12 Mrd. an. Die volumensgewichtete Performance betrug im Berichtsjahr 5,6%.
Dies geht aus der heute von der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA veröffentlichten
jährlichen Studie "Der Markt für die Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge 2012" hervor.
Das Wachstum der Zahl der Verträge war allein durch Versicherungsprodukte getragen, die um 45.000 oder rund
drei Prozent auf 1,54 Mio. Verträge zulegten. Kapitalanlagegesellschaften hingegen hatten sogar einen Rückgang
um 21.000 oder 17,8 Prozent auf 97.000 zu verbuchen. So verschoben sich die Marktanteile weitere zu Gunsten der
Versicherungsunternehmen, die jetzt bereits bei 94,1% (2011: 92,7%) halten. Auf Kapitalanlagegesellschaften entfällt
ein Marktanteil von 5,9% (2011: 7,3%).
Beim Volumen der abgegrenzten Prämien und Nettoeinzahlungen schafften die Versicherungsunternehmen gerade
noch ein Plus von 0,3%, das aber vom Rückgang bei den Kapitalanlagegesellschaften von -7,3% aufgefressen wurde.
Mit einem Rückgang um Euro 3 Mio. auf Euro 1.075 Mio. war die Summe aller abgegrenzten Prämien und Nettoeinzahlungen
damit erstmals niedriger als im Jahr davor.
Die durchschnittliche Jahresprämie pro Vertrag stieg 2012 bei Versicherungsunternehmen auf Euro 653 (2011:
Euro 624), bei Kapitalanlagegesellschaften auf Euro 711 (2011: Euro 699). Die höchstmögliche prämienbegünstigte
Einzahlung war von 2012 auf 2013 von Euro 2.329,88 auf Euro 2.445,50 gestiegen, die höchstmögliche staatliche
Prämie von Euro 99,02 auf Euro 103,90.
Die Veranlagungsperformance der PZV-Produkte entwickelte sich nach den schwierigen vergangenen Jahren 2012 wieder
deutlich positiv: So wurden auf das Gesamtportfolio 2012 5,6% Ertrag erwirtschaftet. 2011 war noch ein Verlust
von 2,9% zu verbuchen. Versicherungsprodukte weisen dabei mit 7,4% eine höhere volumensgewichtete Performance
aus als die Produkte von Kapitalanlagegesellschaften mit volumensgewichteten 3%.
Da an PZV-Produkte gesetzlich eine Garantie für das eingezahlte Kapital geknüpft ist, kann es bei gravierenden
Veranlagungsverlusten - wie etwa in der globalen Finanzkrise - dazu kommen, dass Aktienexposure und damit das daraus
erwachsende weitere Verlustrisiko komplett abgesichert werden muss. Man spricht dann davon, dass dieses Produkt
"ausgestoppt" ist. Als "ausgestoppt" sind jene Produkte zu erfassen, deren der erfolgswirksamer
Anteil des Investments in Aktien unter ein Prozent liegt. Diese sind dann zwar gegen weitere Abwärtsbewegung
am Aktienmarkt abgesichert, nehmen aber an Aufwärtsbewegungen auch nicht mehr - oder nur mehr sehr eingeschränkt
- teil.
Rund 122.470 (2011: 124.306) Verträge, somit 7,5% (2011: 7,8%) aller, wurden zum 31.12.2012 als ausgestoppt
gemeldet. Das in diesen Verträgen verwaltete Vermögen beträgt rund Euro 802 Mio.
PZV-Verträge müssen gesetzlich auf eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren abgeschlossen sein. Kapitalanlagegesellschaften
bieten derzeit ausschließlich zehnjährige Verträge an, Versicherungsunternehmen hingegen auch deutlich
längere. Gut zwei Drittel aller Verträge wiesen zum Jahresende 2012 eine Laufzeit von 25 Jahren und mehr
auf, mehr als ein Drittel der Verträge entfiel auf Verträge mit mehr als 40 Jahren Laufzeit.
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