Träumen in der Andechsgalerie

 

erstellt am
10. 10. 13
15.00 MEZ

Innsbruck (rms) - Im Oktober zeigt die Andechsgalerie unter dem Titel „In Träumen versunken“ die neuesten Werke von Christoph Raitmayr. Am 09.10. wurde die Ausstellung feierlich von Galerieleiter Horst Burmann und Dr. Jürgen Tabor (Kurator der Galerie im Taxispalais), der die GaleriebesucherInnen auf die Ausstellung einstimmte, eröffnet. Auch zahlreiche Kunstinteressierte waren zur Eröffnungsfeier gekommen, darunter Kulturausschussobfrau Gemeinderätin Univ.-Prof. Dr. Patrizia Moser sowie Abteilungsleiterin Mag.ª Birgit Neu.

„In Träumen versunken“
In seiner für die Andechsgalerie entwickelten Installation „In Träumen versunken“ beschäftigt sich der Künstler mit Alltagsflucht und der Sehnsucht nach Romantik, indem er ein spezifisches Idyll produziert. Er greift dafür auf Spiegelungen der Gedanken- und Formenwelt des Biedermeier in der aktuellen visuellen und materiellen Kultur zurück. Ausgangspunkt der Installation ist das Porträt einer jungen Frau, die im Moment eines Tagtraums dargestellt ist und ihren Gedanken und inneren Imaginationen nachhängt. Bei dem Porträt handelt es sich um eine Reproduktion eines Gemäldes des bekannten österreichischen Biedermeiermalers Friedrich von Amerling. Das Bild ist über eine Assoziationskette mit allen anderen Elementen der Installation verwoben: Mit einer Parkbank, Fotografien eines Landschaftsidylls, dem Modell eines Hauses und einer ornamentalen Wandtapete. Die Stimmung des Arrangements, die zwischen romantischer Melancholie und Irrealität pendelt, wird durch die Miniaturisierung und den Warencharakter der einzelnen Akteure subtil unterlaufen. Obwohl sie alle eine Relation zu Motiven des Biedermeier aufweisen, erkennt man bei genauem Hinsehen auch Aspekte einer anderen Herkunft: Sie sind Teil des gegenwärtigen Bilder- und Formenvorrats, der sich im Internet oder in Möbelhäusern finden und kaufen lässt. Raitmayr legt auf diese Weise die Fantasie vom privaten Idyll als Illusion, als eine Kreation aus Versatzstücken und Reproduktionen frei.

Christoph Raitmayr arbeitet schon seit mehreren Jahren an einer konsequenten Serie von szenischen Modellen, in denen er mit Motiven aus Architektur, Fotografie, Design, Kunstgeschichte und Alltagsobjekten rätselhafte, erzählerische Imaginations- und Assoziationsräume entwirft.

Der 1977 in Innsbruck geborene Künstler studierte an der Kunstuniversität Linz und der Akademie der Bildenden Künste Wien und hat bereits zahlreiche Preise und Stipendien erhalten – darunter der Förderungspreis des Landes Tirol, der RLB Kunstpreis und das Artist in Residence Program Hungary. Auch auf zahlreiche Ausstellungen in ganz Österreich kann er bereits zurückblicken.

 

 

 

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