Bozen (lpa) - Generationenvertrag, die zweite: Um die Umsetzung des im Arbeitspakt für den öffentlichen
Dienst vorgesehenen Generationenvertrags zu besprechen, haben sich Land und Gewerkschaften am 09.10. zum zweiten
Mal an einen Tisch gesetzt. Dabei lag auch schon ein erster Entwurf vor, der eine Reduzierung der Arbeitszeit von
nicht weniger als 25 Prozent für Beamte vor ihrer Pensionierung vorsieht.
Gleich zwei Probleme will man mit dem Generationenvertrag lösen: "Zum einen geht es darum, den Generationswechsel
im öffentlichen Dienst zu fördern, zum anderen um neue Chancen für junge Südtiroler auf der
Suche nach einem Job", so der Arbeitslandesrat. Konkret sieht der Generationenvertrag vor, dass ältere
Beamte in den letzten Jahren vor ihrer Pensionierung auf einen Teil ihrer Arbeitszeit verzichten können (bei
vollen Rentenbezügen), die durch die Altersteilzeit frei werdenden Stellen können von jungen Nachrückern
besetzt werden.
Damit der Generationenvertrag ein Modell für die gesamte Wirtschaft werden kann, soll er zuallererst im öffentlichen
Dienst umgesetzt werden. Dafür braucht es eine Ergänzung des bereichsübergreifenden Kollektivvertrags
der öffentlich Bediensteten. Ein Entwurf dieser Ergänzung ist den Gewerkschaftsvertretern vorgelegt worden.
Er sieht vor, dass die vor der Pensionierung stehenden Beamten auf mindestens 25 Prozent ihrer Arbeitszeit verzichten
müssen.
Die Altersteilzeit bringt eine Kürzung des Gehalts mit sich, was wiederum zu Einsparungen der Verwaltung führt:
"Mit diesen Einsparungen können wir einen Fonds speisen, der wiederum dazu dient, jungen Beschäftigungslosen
unter 35 Jahren oder anderen benachteiligten Gruppen Jobmöglichkeiten zu bieten", so der Landesrat, der
die ersten Reaktionen der Gewerkschaften auf den Entwurf durchaus positiv einschätzt: "Jetzt müssen
wir natürlich über die Details verhandeln, damit wir eine Einigung finden können", so der Arbeitslandesrat.
Dies könnte auch schnell gehen: Schon für 17. Oktober ist ein weiteres Treffen geplant, bei dem der endgültige
Text abgesegnet werden könnte.
Neben dem Arbeitslandesrat haben am Treffen mit den Gewerkschaften auch Personalchef Engelbert Schaller, der Direktor
des Arbeitsressorts Andrea Zeppa sowie der Direktor der Landesabteilung Arbeit, Helmuth Sinn, teilgenommen.
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