Wirtschafts- und Investitionsklima in Ungarn bei bilateralen Gesprächen diskutiert
Wien (bmeia) - „In der UN Generalversammlung 2010 wurde der Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen
zum Menschenrecht erklärt. Dennoch haben weltweit nach wie vor mehr als 700 Millionen Menschen keinen Zugang
zu sauberem Trinkwasser und mehr als eine Milliarde Menschen fehlt es an Zugang zu sanitären Einrichtungen.
Diese Situation ist besonders gravierend in Afrika, wo stündlich 150 Kinder, Frauen und Männer aufgrund
fehlenden Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen sterben“, so Staatssekretär Lopatka
anlässlich des „Budapest Water Summit“ am 08.10. an dem auch UN Generalsekretär Ban Ki-moon teilnahm.
Ban Ki-moon betonte, dass bis 2030 beinahe die Hälfte der Weltbevölkerung an Wasserknappheit leiden könnte.
Wasser und Sanitätsversorgung müssten daher zentrale Elemente der post-2015 Entwicklungsagenda bleiben.
Ziel des Budapester Wasser-Gipfels ist es, einen Beitrag zur Erarbeitung eines nachhaltigen Entwicklungsziels („Sustainable
Development Goal“, SDG) zu diesem Themenkreis zu leisten.
„In der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit wird seit Jahren ein Schwerpunkt im Bereich Wasser und
Sanitäreinrichtungen gesetzt, wodurch bereits Vorzeigeprojekte in Uganda, Mozambique, Palästina, Albanien
und Moldau umgesetzt werden konnten. Es ist jedoch an der Zeit zu erkennen, dass es eines umfassenderen Entwicklungsansatzes
bedarf, denn Wasser, Ernährung und Energiesicherheit sind untrennbar mit Gesundheit, Wirtschaftswachstum und
sozialer Stabilität verbunden“, hält Staatssekretär Lopatka fest. Eine Studie der Weltbank in 18
Ländern, die auch von Österreich unterstütz wird, kommt zu dem Ergebnis, dass die wirtschaftlichen
Verluste aus dem fehlenden Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen rund 5,5 Milliarden US-Dollar betragen.
Das entspricht 1 bis 2,5% des BIP der jeweiligen Staaten. „Das bestätigt die Hauptaussage im Human Development
Report 2006, wonach jeder investierte Dollar in Wasser und Sanitäreinrichtungen einen ökonomischen Zuwachs
von sechs Dollar bedeutet“, bekräftigt Staatssekretär Lopatka.
Staatssekretär Lopatka führte auch bilaterale Arbeitsgespräche mit dem ungarischen Außenminister
János Martonyi und dem Fraktionschef der Regierungspartei Fidesz im ungarischen Parlament, Antal Rogán.
Besprochen wurde die österreichisch-ungarische Zusammenarbeit auf europäischer und regionaler Ebene,
wie etwa im Rahmen der Zentraleuropäischen Initiative, in der Österreich ab 2014 den Vorsitz von Ungarn
übernimmt. Gesprächsthema waren auch die bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai
2014 und die Frage, wie man die Wahlbeteiligung in den EU Mitgliedstaaten heben könnte. Lopatka sprach außerdem
das Umfeld für österreichische Unternehmen und Banken in Ungarn an: „Für die österreichischen
Investoren ist Rechtssicherheit und Berechenbarkeit eine wesentliche Grundvoraussetzung, um in unseren Nachbarstaaten
erfolgreich tätig sein zu können. Vor allem im Bankensektor habe ich in der Frage der Rückzahlung
von Devisenkrediten auf die Notwendigkeit einer einvernehmlichen Lösung zwischen der ungarischen Regierung
und den betroffenen Banken gedrängt. Planungssicherheit, Transparenz und Kommunikation sehe ich als die notwendigen
Elemente einer erfolgreichen Wirtschaftskooperation“.
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