Stadtrat Christian Oxonitsch begrüßte die jüdischen Emigranten und deren Verwandte
im Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses
Wien (rk) - Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch begrüßte am 08.10. im Wiener Rathaus jüdische
Emigranten, die auf Einladung des Jewish Welcome Service, begleitet von ihren Verwandten, nach Wien gekommen waren.
Stellvertretend für die Stadt Wien dankte Oxonitsch den rund 70 Gästen für ihr Kommen und unterstrich
die historische und moralische Verantwortung Wiens: "Wir dürfen niemals aufhören, uns mit unserer
Vergangenheit auseinanderzusetzen - das sind wir nicht nur den betroffenen vertriebenen Menschen und ihren Nachkommen
schuldig, sondern auch unseren eigenen Kindern: Denn nur wenn wir uns der schlimmen Ereignisse jener dunklen Jahre
gewahr bleiben, können wir den Weg in eine friedliche Zukunft gehen. Das kann nur gelingen, wenn wir auch
weiterhin aktiv den Kontakt zu den Betroffenen und ihren Nachkommen suchen."
Unter den Gästen aus den USA, England, Israel, Italien, Schweiz, Australien, Argentinien und Peru waren heuer
auch Nachkommen vertriebener und ermordeter Mitglieder der Wiener Philharmoniker.
Der Jewish Welcome Service wurde 1980 gegründet und sieht seine Hauptaufgaben in der internationalen Öffentlichkeitsarbeit
für die jüdische Kultur in Österreich. Im Sinne der weltoffenen Tradition Wiens sollen Brücken
für die Zukunft geschlagen werden, um Vorurteile abzubauen und zum besseren gegenseitigen Verständnis
beizutragen. So begann der Jewish Welcome Service zunächst kleinere Gruppen von Vertriebenen zu einem Wien-Besuch
einzuladen. Seit 1989 werden Gruppen von Vertriebenen zu einem Wien-Besuch eingeladen. Im Rahmen des Programms
"Welcome to Vienna" gelang es bis jetzt, Tausende 1938 vertriebene Wienerinnen und Wiener einzuladen.
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