Studie zeigt massive Entlastung der bewirtschafteten Gebiete
Wien (rk) - Die bis dahin im 1. bis 9. und 20. Bezirk und im nördlichen Teil des 15. Bezirkes eingeführte
flächendeckende Parkraumbewirtschaftung ist in zwei Schritten (am 1. 10. 2012 und am 1. 1. 2013) auf den gesamten
15. Bezirk sowie auf große Teile der Bezirke 12, 14, 16 und 17 ausgeweitet worden.
Eine Untersuchung ein Jahr nach Einführung belegt, dass sich die Parksituation in den Erweiterungsgebieten
stark verbessert hat. Die Vorher-Untersuchung zeigte, dass die Straßenräume in den dicht bebauten Teilen
der Außenbezirke sehr stark verparkt waren. Im Durchschnitt waren sogar noch vormittags 83% der vorhandenen
Abstellmöglichkeiten ausgelastet, in vielen Gebieten betrug der Auslastungsgrad sogar über 90%. Ein Fünftel
der abgestellten PKW hatte Nicht-Wiener Kennzeichen. Umweltschädlicher und zeitraubender Parkplatzsuchverkehr
waren die Folge. Liefer- und Einkaufsverkehr hatten schwierige Bedingungen. AnwohnerInnen kreisten abends lange
auf der Suche nach einem Parkplatz.
So wie bei den bisherigen Erweiterungen ist auch der aktuellen Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung auf die Bezirke
12 und 14 - 17 eine Nachher-Untersuchung gefolgt. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass sich die
Stellplatz- und Verkehrssituation deutlich verbessert hat:
Die Einführung der Parkraumbewirtschaftung hat die Nachfrage nach Stellplätzen im Straßenraum stark
reduziert. Die Auslastung hat in den bewirtschafteten Bezirken vormittags im Durchschnitt von 83% auf 60% abgenommen.
Im 12. Bezirk hat die Auslastung des Parkraums vormittags beispielsweise von 91 auf 58 Prozent abgenommen, im 15.
Bezirk von 94% auf 68%. Abends ist die Abnahme durch die Begrenzung der Parkraumbewirtschaftung auf 19:00 Uhr etwas
weniger stark ausgeprägt. Aber auch hier liegen alle neuen Gebiete unter dem Schwellenwert von 85 Prozent.
"Die Parkraumbewirtschaftung hat für die AnwohnerInnen wesentliche Erleichterungen gebracht: Weniger
Verkehr, weniger Lärm, mehr freie Platzplätze und weniger Stress. Auch der Parkplatzsuchverkehr hat abgenommen,
da viel mehr freie Parkplätze verfügbar sind", so Wiens Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou.
Die Parkraumbewirtschaftung bewirkt auch ein Umsteigen vom Auto auf Bus und Bahn. An der Zählstelle Pressbaum
der Westautobahn hat der Autoverkehr nach Wien in den Monaten Jänner bis August 2013 gegenüber demselben
Zeitraum im Vorjahr um 7,45 % bzw. um 1.000 Fahrzeuge pro Tag abgenommen. Die P&R-Anlagen in Wien und Niederösterreich
werden vermehrt genutzt.
Die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung hat die Zahl der Pkw-Fahrten um ungefähr 8.000 Fahrten pro Werktag
reduziert. (Saldo aus verringerter Pkw-Fahrtenzahl insbesondere im Arbeitspendelverkehr und zusätzlichen Pkw-Fahrten
im Einkaufs- und Erledigungsverkehr). Die Einsparung von werktäglich 300.000 Pkw-km verringert den Treibstoffverbrauch
um 23.000 Liter. Schadstoffausstoß und Lärm nehmen ab. Der jährliche CO2-Ausstoß wird um
17.000 Tonnen verringert.
Auch die verkehrsbehindernden FalschparkerInnen sind deutlich weniger geworden. Die Zahl der Fahrzeuge, die etwa
im Kreuzungsbereich, auf Zebrastreifen, Gehsteigen, Radwegen oder in zweiter Spur abgestellt sind, konnte durch
die Parkraumbewirtschaftung auf ein Fünftel reduziert werden. Die Nachher-Untersuchung zeigt auch, dass in
den Nachbarbezirken, in denen die Parkraumbewirtschaftung (noch) nicht eingeführt worden ist, diese Verbesserungen
naturgemäß nicht auftreten.
Im 10., 11. und im 18. Bezirk ist die Stellplatzauslastung auf demselben hohen Niveau wie bei der Vorher-Untersuchung.
Im 13. Bezirk ist die Auslastung - von einem tieferen Niveau ausgehend - deutlich von 76 auf 84 % angestiegen.
Die Regelungen in den neuen Gebieten unterscheiden sich von jenen in den Innenbezirken: Die Parkraumbewirtschaftung
gilt von Montag bis Freitag an Werktagen von 9-19 Uhr (Innenbezirke und Stadthallenumgebung 9-22 Uhr). Die höchstzulässige
Parkdauer beträgt 3 Stunden (Innenbezirke und Stadthallenumgebung 2 Stunden). Die Parkgebühr hat in den
neuen Gebieten dieselbe Höhe wie bisher und beträgt 2 Euro pro Stunde.
Als Entscheidungsgrundlage für die Abgrenzung der neuen Bewirtschaftungszone ist 2011/12 eine umfangreiche
Vorher-Untersuchung durchgeführt und die Stellplatzsituation erhoben worden.
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