Haslauer: CD-Labor ist Auszeichnung für den Standort Salzburg / Land unterstützt
CD-Labors mit Initialfinanzierung
Salzburg (lk) - "Die Eröffnung des sechsten Christian-Doppler-Labors innerhalb von zehn Jahren
ist ein großer Erfolg für Salzburg", betonte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer am 21.10. bei
der Eröffnung des Christian-Doppler-Labors für die Charakterisierung von Biosimilars an der Paris-Lodron-Universität.
"Dass dieses Labor an der Universität Salzburg errichtet wird, zeichnet den Standort besonders aus, denn
die Kompetenz, die Salzburg in diesem Bereich aufgebaut hat, wird dadurch weiter gestärkt und über die
Landesgrenzen hinaus sichtbar gemacht." Der Landeshauptmann sieht in derartigen Kooperationen ein deutliches
Signal dafür, dass der vom Christian-Doppler-Labor (CD-Labor) definierte Forschungsschwerpunkt innovativ und
wissenschaftlich sowie ökonomisch erfolgversprechend ist. Das Land unterstützt CD-Labors mit Salzburger
Beteiligungen mit einer Initialfinanzierung.
Das neue CD-Labor für die Charakterisierung von Biosimilars arbeitet mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums
und des Landes Salzburg sowie den Unternehmenspartnern Sandoz und Thermo Fisher daran, neue und effizientere Methoden
für die Charakterisierung von Protein-basierten Medikamenten zu entwickeln und in der Praxis anzuwenden.
Biosimilars sind biotechnologisch erzeugte Protein-basierte spezielle Medikamenten-Wirkstoffe, welche von lebenden
Zellen wie Bakterien, Hefen oder Säugetierzellen hergestellt werden. Im Gegensatz zu klassischen chemischen
Wirkstoffen wie Aspirin oder Penicillin handelt es sich bei Protein-basierten Medikamenten um sehr komplexe, hochmolekulare
Stoffe, die vor ihrem Einsatz in modernen Medikamenten äußerst sorgfältig auf Qualität, Wirksamkeit
und Sicherheit betreffend möglicher Nebenwirkungen getestet werden müssen. "Je mehr physikalische,
chemische und biologische Daten wir durch den Einsatz modernster Analysetechniken über die produzierten Wirkstoffe
gewinnen, desto sicherer können wir sein, dass nur die erwünschten Effekte und keine unerwünschten
Nebenwirkungen während der Therapie auftreten", erklärte Prof. Dr. Christian Huber, Leiter des CD-Labors.
Unter Einbeziehung der an der Universität Salzburg vorhandenen Expertise wird dieses Labor innovative Werkzeuge
zur Charakterisierung der Wirksamkeit und Sicherheit von Protein-basierten Medikamenten entwickeln und in die Industrie
transferieren.
Wirtschaftsministerium fördert Grundlagenforschung
"Im internationalen Wettstreit der Ideen sind CD-Labors wichtiger denn je, weil sie neues Wissen marktfähig
und somit für Unternehmen nutzbar machen. Das sichert Wachstum und Arbeitsplätze am Standort Österreich",
unterstrich Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner die Bedeutung des Förderprogramms. Dr. Ulrike Unterer,
Vizepräsidentin der Christian Doppler Forschungsgesellschaft und Leiterin der Abteilung Technisch-wirtschaftliche
Forschung im Wirtschaftsministerium, betonte die gute Zusammenarbeit mit der Universität und dem Land Salzburg:
"An der Universität Salzburg gibt es CD-Labors aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Mathematik
über Medizin bis hin zur Biotechnologie, die nun mit diesem neuen Labor wieder sehr gut repräsentiert
ist. Diese Vielfalt wird auch dadurch begünstigt, dass das Land Salzburg CD-Labors zusätzlich mit fünf
Prozent des Laborbudgets fördert."
"Die Einrichtung des nunmehr sechsten Christian-Doppler-Labors an der Universität Salzburg ist ein weiterer
Schritt, um am Universitätsstandort Salzburg Forschung auf höchstem Niveau betreiben zu können.
Zudem ist es ein wichtiges Qualitätskriterium, da Drittmittelprojekte vorher vielfach geprüft werden",
betonte Rektor Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger. Bei der Erfüllung ihrer Forschungsaufgaben seien Universitäten
zunehmend auf die Finanzierung durch Dritte angewiesen. Die Universität Salzburg habe im vergangenen Jahrzehnt
die Lukrierung von Drittmitteln enorm gesteigert, so Schmidinger.
Kooperation mit der Industrie
Die Grundlagenforschung im CD-Labor erfolgt in Kooperation mit Sandoz, einem der größten Pharmahersteller
in Österreich mit Standorten in Kundl, Schaftenau und Thermo Fisher Scientific mit Sitz in Massachusetts,
USA, einem der weltweit größten Hersteller von Laborausstattung und wissenschaftlichen Messgeräten.
"Die Zusammenarbeit mit universitären Partnern ist für uns ein wichtiges Instrument, um Zugang zu
den neuesten Technologien für die industrielle Anwendung zu erhalten und damit unsere Produktion sicherer
und effizienter zu gestalten", so Dr. Andreas Premstaller, Leiter des Produktionsstandortes Schaftenau bei
Sandoz. "Als Weltmarktführer in Technologien für die Proteincharakterisierung sind wir überzeugt,
dass wir einen essenziellen technischen Beitrag zur detaillierten Analyse von Biosimilars und deren Qualitätskontrolle
leisten können", stellte Dr. Alain Guiller, weltweiter Prokurist des Bereiches "Life Science Mass
Spectrometry" bei Thermo Fisher Scientific fest.
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