Austauschtreffen in St. Pölten
St. Pölten (nlk) - Unter dem Titel "Klimaschutz mit Würze aus dem Regenwald" fand kürzlich
in St. Pölten ein Austauschtreffen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen unterschiedlicher Fachabteilungen
des Amtes der NÖ Landesregierung statt. Anlass war die 20-jährige Mitgliedschaft des Landes Niederösterreich
im Klimabündnis. 1993 wurde damit gleichzeitig auch der Grundstein für die Partnerschaft des Landes mit
FOIRN, der Federacaoo das Organizacoes Indígenas do Rio Negro, dem Dachverband von 23 indigenen Völkern
am Rio Negro in Brasilien, gelegt.
Das Land Niederösterreich ist gemeinsam mit weiteren Bundesländern und 950 Klimabündnis-Gemeinden
in ganz Österreich Partner dieses intakten Regenwaldgebietes von der eineinhalbfachen Fläche Österreichs.
"Dieser für das Weltklima so bedeutende Lebensraum wird, oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind, durch
unseren Lebensstil bedroht", betonte Mag. Peter Molnar, Geschäftsführer des Klimabündnisses.
"Die einheimische Bevölkerung zu stärken, ist die beste Form, den Regenwald langfristig zu schützen",
ergänzte Ing. Johann Kandler, Amazonasbeauftragter im Klimabündnis. Das bestätige auch eine aktuelle
wissenschaftliche Analyse, die 292 Waldgebiete mit unterschiedlichem Schutzstatus in Brasilien analysierte: Am
besten wird der Regenwald dort geschützt, wo die Landrechte indigenen Völkern übertragen wurde.
"Klimawandel ist eine der Herausforderung unserer Zeit. Die Konsequenzen unseres Tuns sind global, die Möglichkeiten
fürs aktive Tun sind lokal. Daher nimmt das Land Niederösterreich seine globale Verantwortung auch gemeinsam
mit den Klimabündnis-Gemeinden ernst", so DI Franziska Kunyik, Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft.
Die Klimabündnis-Partner setzen sich neben dem Erhalt von Landrechten auch für ein angepasstes indigenes
Schulwesen und die Stärkung der kulturellen Identität ein. Heute gibt es rund 300 Schulen im Gebiet,
wo Schüler in der Muttersprache und mit eigenen Lehrbüchern unterrichtet werden. Außerdem wurde
ein eigenes Kunsthandwerk-Netzwerk aufgebaut, das Körbe und Schmuck weit über die Region hinaus verkauft.
Selbst der besondere Chili der Region hat es mittlerweile in die Haubenküchen von Sao Paulo - und aus Anlass
des Austauschtreffens auch nach Niederösterreich - geschafft.
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