Europäisches KMU-Barometer: KMU-Geschäftsklimaindex nähert sich der 70-Punkte-Schwelle
Wien (pwk) - „Die Zuversicht der europäischen KMU ist nach einer zwei jährigen Abwärtsentwicklung
wieder im Begriff zu steigen. Wie die aktuelle Umfrage der UEAPME (Europäischer Dachverband der kleinen und
mittleren Unternehmen) zeigt, nähert sich der KMU Geschäftsklimaindex wieder der 70-Punkte-Linie, welche
als Schwelle für ein neutrales Geschäftsklima steht“, betonte die UEAPME-Vizepräsidentin Ulrike
Rabmer-Koller am 17.10. Zwar wird die derzeitige Situation negativ bewertet, jedoch „deuten die Erwartungen darauf
hin, dass Europa auf dem Weg aus der Rezession ist“, erklärt Christoph Schneider, Leiter der Wirtschaftspolitischen
Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Die befragten Unternehmen gehen von einer Stabilisierung
der wirtschaftlichen Situation in Europa aus, so Schneider, „wobei die Entwicklung der Umsätze, Investitionen
und Beschäftigtenzahlen nach wie vor, wenn auch zum Teil deutlich geringer, negativ eigenschätzt werden“.
Das Geschäftsklima innerhalb der EU zeige dabei Unterschiede zwischen den Kernländer und den Peripheriestaaten
der Eurozone (PIIGS), die sich im letzten Halbjahr aber wieder angenähert haben.
Vor allem kleinere Unternehmen der Dienstleistungs- und Baubranche, die von der schleppenden Binnennachfrage des
Euroraumes abhängen sind am stärksten von der Krise betroffen. Die Entwicklung der mittleren Unternehmen
ist traditionell in der Umfrage besser. Dass die europäischen KMU in ihren Investitionsabsichten für
das kommende Halbjahr weiterhin zurückhaltend sind, ist laut Meinung des WKÖ-Experten, ein Indiz für
ein bestehendes Maß an Ungewissheit mit denen sie konfrontiert sind. Sollten jedoch die Erwartungen für
das nächste Jahr erfüllt werden, kann mit dem Einsetzen der Erholungsphase gerechnet werden.
Vor diesem Hintergrund sind mehr denn je vertrauensbildende Maßnahmen notwendig, wie auch ein verbesserter
Zugang zu Finanzierung und eine konsequente Fortführung der Strukturreformen. Durch diese Maßnahmen
wird die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen KMU gewährleisten und der Pfad aus der Rezession
kann einschlagen werden. Denn die europäischen KMU sind mit 21 Millionen Betrieben, die mehr als 87 Millionen
Menschen beschäftigen das Rückgrat der europäischen Wirtschaft.
„Die Unternehmer müssen nun durch optimale Rahmenbedingungen wie auch durch ein unternehmensfreundliches und
nachhaltiges Umfeld unterstützt werden, um in Europa eine wirtschaftliche Erholungsphase einleiten zu können.
Deshalb sind auf europäischer ebenso wie auf österreichischer Ebene weitere Maßnahmen notwendig
um KMU den Zugang zu Finanzierung zu erleichtern und die bürokratischen Belastungen für KMU sind weiter
zu verringern“, so Ulrike Rabmer-Koller abschließend.
|