Spindelegger:
Menschenhandel darf sich nicht lohnen
Vizekanzler zum EU-Tag zur Bekämpfung des Menschenhandels
Wien (bmeia) - „Die hohe Dunkelziffer an Opfern und die geringe Zahl an Verurteilungen in der EU zeigen
deutlich, dass Menschenhandel immer noch ein lukratives Geschäft mit geringem Risiko für die Täter
ist. Dagegen müssen wir entschlossen vorgehen – auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene“,
erklärt Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger anlässlich des EU-Tages zur Bekämpfung
des Menschenhandels am 18.10.
Österreich hat die EU-Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels umgesetzt. Das Bundesministerium
für europäische und internationale Angelegenheiten koordiniert sei 2004 die österreichische Task
Force Menschenhandel, in der alle relevanten Stellen, inklusive der Nichtregierungsorganisationen, eng zusammenarbeiten
und den Nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel umsetzen. Die österreichischen Anstrengungen in der Bekämpfung
des Menschenhandels wurden bei internationalen Evaluierungen, unter anderem durch den Europarat, insgesamt positiv
bewertet.
„Trotzdem dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen. Die wahre Dimension des Problems wird noch
unterschätzt. Zum Beispiel wird Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung noch zu wenig beachtet.“, so
Spindelegger. Dieses Thema steht daher im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung „Gemeinsam gegen Menschenhandel“,
die am 21. Oktober 2013 in der Diplomatischen Akademie stattfindet. „Es bedarf konsequenter Zusammenarbeit aller
Akteure und bewusster Hinsehens jedes Einzelnen, damit sich Menschenhandel nicht mehr oder zumindest weniger lohnt“,
so der Vizekanzler abschließend.
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Heinisch-Hosek: Regierung setzt weitere Maßnahmen gegen Menschenhandel
Langfristige finanzielle Absicherung der Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel
Wien (bpd) - Anlässlich des Tages gegen Menschenhandel betont Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek
am 18.10. die Wichtigkeit weiterer Maßnahmen in diesem Bereich. "Von Menschenhandel sind hauptsächlich
Frauen betroffen, die sexuell ausgebeutet werden und oft massive Gewalt erfahren. Umso wichtiger, dass wir in diesem
Bereich gemeinsam weitere Schritte setzen."
Die Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel (IBF) wurde von BKA und BMI im Jahr 2013 neu ausgeschrieben.
Der Verein LEFÖ erhielt jetzt den Zuschlag und erhält ab 1.1.2014 einen unbefristeten Vertrag. "LEFÖ
betreibt die Interventionsstelle und betreut seit 15 Jahren alle Opfer von Frauenhandel. Das mehrsprachige Team
bietet nicht nur soziale und rechtliche Beratung, sondern auch Unterstützung beim Zugang zu einer Arbeit",
erklärt die Frauenministerin. Zudem ist seitens des BKA und des BMI geplant, die Mittel für die IBF zu
erhöhen.
"Demnächst wird auch eine zweite Notwohnung für betroffene Frauen eröffnet. Damit werden wir
dem wachsenden Betreuungsbedarf in diesem Bereich gerecht und können weiterhin die hohe Qualität bei
der Opferbetreuung sicherstellen", so die Frauenministerin abschließend.
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