Wirtschaftsminister: Maßnahmenpakete für niedrigere Drop-Out-Rate werden umgesetzt -
Lehrlings-Coaching und mehr Unterstützungen für Abschlussprüfung und Zweit-Antritt
Wien (bmwfj) - Die am 18.10. veröffentlichte ibw-Studie zu den Lehrabgängern des Jahres 2011 zeigt
die Notwendigkeit der vom Wirtschaftsministerium im Vorjahr eingeleiteten Maßnahmen für eine künftig
niedrigere Drop-out-Quote. "Wir müssen die betriebliche Lehre noch attraktiver machen und die Erfolgsquote
der Ausbildung weiter erhöhen. Gerade aufgrund des demographischen Wandels mit einer langfristig sinkenden
Zahl an Jugendlichen gibt es hier Handlungsbedarf", betont Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Obwohl
Lehrlinge ihre Ausbildung laut der Studie weit seltener abbrechen als Teilnehmer von rein schulischen Ausbildungen,
gebe es auf mehreren Ebenen Verbesserungspotenziale.
Daher werden mit dem im Vorjahr als Pilotprojekt gestarteten Lehrlingscoaching sowohl die Jugendlichen als auch
die Ausbilder in den Betrieben bei Bedarf gezielt unterstützt. "Die Lehrlings-Coaches helfen bei Problemen,
die während der Ausbildung auftreten, und vermitteln zwischen Betrieb, Berufsschule und Lehrling. So wird
auch die Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfungen verbessert und erleichtert", so Mitterlehner zu
der in vier Bundesländern (Wien, Oberösterreich, Steiermark und Tirol) gestarteten Initiative.
"Zusätzlich erleichtern wir seit kurzem den Zugang zu den Vorbereitungskursen für die Lehrabschlussprüfung
und unterstützen auch eine eventuelle Wiederholungsprüfung", betont Mitterlehner. Daher übernimmt
der Bund seit September 2013 die Kosten der Teilnahmegebühr mit bis zu 250 Euro pro Kurs. Zusätzlich
werden die Kosten für einen wiederholten Antritt zur Lehrabschlussprüfung ersetzt. Wenn der erste Antritt
negativ benotet wurde, erspart sich der Lehrling die Materialkosten und Prüfungstaxen für den Zweitantritt.
Gegen die relativ hohe Drop-out-Quote bei der überbetrieblichen Lehrausbildung soll die im September gestartete
"Übertrittsförderung" wirken: Betriebe, die einen Lehrling aus einer Überbetrieblichen
Ausbildungseinrichtung (ÜBA) übernehmen, bekommen dafür einen Bonus von 1.000 Euro. Langfristig
spart sich der Staat dadurch Geld, da ein ÜBA-Ausbildungsplatz deutlich mehr kostet als die Unterstützung
einer klassischen Lehrstelle. "Die Ausbildungsgarantie hat sich in der Krise bewährt, aber in der dualen
Ausbildung in Betrieb und Berufsschule können die praktischen Tätigkeiten besser und günstiger erlernt
werden. Dort erfahren die Lehrlinge auch, wie ein Unternehmen in der Praxis funktioniert", begründet
Mitterlehner den zusätzlichen Anreiz.
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