Internationale Tagung vom 18. bis 20. Oktober in Wien
Wien (öaw) - Kunst und Kultur in Titos Jugoslawien ist Thema einer Tagung, die das Institut für
kunst- und musikhistorische Forschungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Kooperation
mit dem Don Juan Archiv Wien und der Konservatorium Wien Privatuniversität vom 18. bis 20. Oktober 2013 veranstaltet.
Erstmals wird der kulturelle Sonderweg von Österreichs einst vereinten südlichen Nachbarstaaten in der
Zeit zwischen 1945 und 1980 beleuchtet.
Ein intensiveres wissenschaftliches Interesse an der jüngsten Kulturgeschichte des ehemaligen Jugoslawien
hat erst jüngst eingesetzt. „Die aktuellen Forschungen zu dieser Zeit zeigen den Weg Jugoslawiens zwischen
Kommunismus und Kapitalismus, zwischen Sozialistischem Realismus und westlicher Konsumwirtschaft“, sagt der Musikwissenschaftler
Stefan Schmidl, ÖAW-Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen und einer der Organisatoren
der Tagung. Die umstrittene Integrationsfigur Tito ist ebenso von Interesse wie andere, vielfältige Wege medialer,
künstlerischer, ideologischer und kollektiver Bewusstseinsbildung. Die Themen reichen von der Musik über
Literatur bis zur Mode.
„Die Erforschung dieser auch widersprüchlichen ‚anderen Moderne‘ Europas im 20. Jahrhundert ist nicht zuletzt
auch relevant für das Verständnis der gegenwärtigen Kultur, die ebenso von Ambivalenzen zwischen
einem brüchig empfundenen Kapitalismus und alternativen Entwürfen gekennzeichnet ist“, so Stefan Schmidl.
Forscher aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens sowie aus Österreich und Deutschland werden im Rahmen der Tagung
mit Fallstudien unterschiedliche Aspekte des kulturellen Sonderwegs Jugoslawiens beleuchten. Erstmals werden die
zahlreichen Forschungsaktivitäten zu dieser Zeit gebündelt.
|