Biomasse als erneuerbare Energiequelle hat im Vereinigten Königreich Hochkonjunktur –
angeheizt durch staatliche Förderprogramme
Wien(awo) - Obwohl sie mit einem Anteil von derzeit erst ca. 2% an der britischen Energiematrix noch relativ
bescheiden ist, wird die Biomasseenergie-Industrie im Vereinigten Königreich auf eine Milliarde Pfund geschätzt
und bietet rund 3.000 Arbeitsplätze. Zum Stand März 2013 gab es 20 große Biomassefeuerungsanlagen
im Vereinigen Königreich, die rund 1 GW Energie produzieren, weitere 29 waren in Planung (Gesamtoutput 5,3
GWe) und 8 (mit gesamt 648 MWe) lagen als Projektvorschlag vor. Auch einige Kohlekraftwerke werden gesamt oder
teilweise auf Biomasse umgerüstet, darunter Großbritanniens größtes Kohlekraftwerk in Drax,
Yorkshire.
Nach den kommerziellen Großanlagen, die durch eine Förderung (‚Renewables Obligation‘) unterstützt
werden, wird nun auch der Markt für kleinere Anlagen für Haushalte angeheizt. Im Frühjahr 2014 tritt
nach einigen Verzögerungen endlich die ‚Renewable Heat Incentive‘ (RHI) in Kraft. Diese wird, ähnlich
einem Einspeisetarif, Haushalte zusätzlich zum Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme motivieren. Das britische
Ministerium für Energie und Klimawandel preist die RHI als richtungsweisend an, da es das erste Tarifschema
für erneuerbare Energie ist. Die RHI soll 750.000 Haushalte zum Umstieg auf erneuerbare Energiequellen motivieren.
Dementsprechend stark waren die Anbieter von Biomassefeuerungsanlagen auf der eben zu Ende gegangenen nextgen EBEC,
der wichtigsten Messe für Erneuerbare Energie in Großbritannien, vertreten. Heuer erstmals komplett
auf Biomasse spezialisiert, war die Messe - im idyllischen Stoneleigh Park in Coventry gelegen - von Fachbesuchern
bestens frequentiert. Auch die Qualität der Kontakte war laut Aussage der österreichischen Aussteller
sehr gut und äußerst vielversprechend.
„Neben den acht österreichischen Firmen auf dem go-international Gruppenstand der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
stellten weitere 17 österreichische Firmen ihre Produkte aus“, berichtet Georg Karabaczek, österreichischer
Wirtschaftsdelegierter im Vereinigten Königreich. „Biomasseheizungen aus Österreich gelten im UK als
absoluter Stand der Technik und wir bekommen immer wieder Anfragen von britischen Händlern die uns nach Österreichischen
Biomassekesselherstellern fragen, die in Großbritannien noch nach einer Vertretung suchen. Der britische
Markt hat enormes Potenzial, bietet gute Chancen für österreichische Anbieter und unsere Hersteller sind
ausgezeichnet positioniert“, betont Karabaczek abschließend.
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