Preis für Unternehmen, die Mädchen und junge Frauen in nicht-traditionellen Berufen
ausbilden
Wien (rk) - Frauenstadträtin Sandra Frauenberger verlieh am 15.10. die amaZone 2013 an vier Unternehmen,
die die Lehrausbildung von Mädchen in nicht-traditionellen Berufen fördern. Die heurigen Siegerunternehmen
sind "Porsche Inter Auto GmbH & Co KG", "Kapsch Partner Solutions GmbH", "Fonds Soziales
Wien" und "Doris Minichs Gärten". Der amaZone-Award ist eine Initiative des Vereins sprungbrett
für Mädchen. Der Preis wurde heuer bereits zum 18. Mal in Folge vergeben.
Für die amaZone, eine Auszeichnung in der Form einer silbernen Statue, können sich Betriebe bewerben,
die ein oder mehrere weibliche Lehrlinge in einem handwerklichen und/oder technischen Beruf ausbilden und im Raum
Wien und Umgebung angesiedelt sind. 42 Betriebe haben sich heuer dem Wettbewerb gestellt. Eine Jury, bestehend
aus namhaften Persönlichkeiten aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Soziapartnerschaft, bewertete
die Einreichungen.
Frauenstadträtin Sandra Frauenberger betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit von Frauenförderung:
"Es braucht PartnerInnen in der Wirtschaft, die Mädchen und Frauen fördern. Gerade in der Lehrausbildung
sind Unternehmen, die aktiv das technische Interesse von Mädchen fördern notwendig, damit althergebrachte
Rollenbilder zur Berufswahl endgültig der Vergangenheit angehören."
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zeigt sich über das Engagement der Unternehmen erfreut: "Die
Stärken und Interessen von Mädchen gezielt fördern, auch und gerade im technischen Bereich, das
ist mir als Frauenministerin besonders wichtig. Heute holen wir jene Unternehmen vor den Vorhang, die dieses wichtige
Ziel mit mir teilen. Ich gratuliere allen PreisträgerInnen!"
Dass noch viel Bewusstseinsarbeit notwendig ist, zeigen die Zahlen: Auch 2012 erlernten immer noch 47 Prozent der
weiblichen Lehrlinge einen der "klassischen" weiblichen Lehrberufe, nämlich Friseurin (12,2%), Bürokauffrau
(16,5%) oder Einzelhandelskauffrau (18,5%). Diese Berufswahl ist mitverantwortlich für die spätere Einkommensschere
zwischen den Geschlechtern. Stellt man zum Beispiel das Einstiegsgehalt einer Friseurin dem einer KFZ-Elektrikerin
gegenüber, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache zugunsten technischer Berufe.
Die Siegerbetriebe
In der 1. Kategorie "Kleine und Mittlere Unternehmen" wurden "Doris Minichs Gärten"
ausgezeichnet. In diesem Betrieb gibt es mit Doris Minich eine weibliche Führungskraft als Role Model und
Mentorin, die aktive Mädchenförderung betreibt, was auch der hohe Anteil weiblicher Lehrlinge zeigt.
Die engagierte und fundierte Lehrausbildung mit hohem sozialem Engagement bietet zudem weitere Karrierechancen
im Unternehmen.
In der 2. Kategorie "Mittelbetriebe" wurde die Firma "Porsche Inter Auto GmbH&CoKG" zum
Gewinner ernannt. Mit einem engagierten und ambitionierten Lehrlingsbeauftragten wird eine qualitativ hochwertige
Lehrausbildung garantiert. Weibliche Lehrlinge werden bevorzugt aufgenommen, dadurch gibt es einen hohen Anteil
von jungen Frauen im Betrieb. Die weiblichen Lehrlinge stehen außerdem technisch interessierten jungen Frauen
immer wieder als Role Models zur Verfügung.
In der 3. Kategorie "Großbetriebe" konnte sich bereits zum zweiten Mal "Kapsch Partner Solutions
GmbH" durchsetzen. Der Betrieb zeichnet sich durch soziales Bewusstsein und Engagement für Jugendliche
aus, vor allem auch durch aktive Suche nach weiblichen Lehrlingen im technischen Bereich. Alle Bewerberinnen werden
zum Aufnahmetest eingeladen und haben gute Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten. AusbildnerInnen besuchen
regelmäßige Fortbildungen um individuelles Potential von Lehrlingen abseits von Klischees zu erkennen
und fördern zu können.
In der 4. Kategorie "öffentliche und öffentlichkeitsnahe Unternehmen" gewann der "Fonds
Soziales Wien". Das Unternehmen weist nicht nur eine hervorragende Qualität in der Lehrausbildung auf,
sondern setzt auch Wert auf umfassende Maßnahmen der Frauenförderung. Neben der bevorzugten Aufnahme
weiblicher Lehrlinge gibt es im Unternehmen auch eine motivierte Ansprechpartnerin für die Lehrlinge. Die
Lehrausbildung zeichnet sich außerdem durch ein hohes soziales Engagement und einem guten Betreuungsverhältnis
aus.
Verleihung
Die Verleihung findet im feierlichen Rahmen im Wiener Rathaus statt. Ein Podiumsgespräch zum Thema Qualität
in der Lehrausbildung mit Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek, AMS Landesgeschäftsführerin Petra
Draxl, AK Präsiden Rudolf Kaske, WK Präsidentin Brigitte Jank sowie sprungbrett-Geschäftsführerin
Margarete Bican, bietet die inhaltliche Auseinandersetzung des Abends. Das Kabarett "Die Kernölamazonen"
beschließt den Abend mit einem kurzweiligen, humorvollen Programm.
|