Über 50-jähriges Mosaik von Rudolf Hausner
 am Hauptbahnhof präsentiert

 

erstellt am
16. 10. 13
15.00 MEZ

Mailath: Kunst im öffentlichen Raum schafft Identität und bleibende Werte
Wien (rk) - Am 16.10. präsentierten Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Xenia Hausner, die Tochter des Künstlers und Wiener Linien-Geschäftsführer Günther Steinbauer das neugestaltete, großflächige Wandmosaik 'Wien-Panorama mit Verkehrslinien' (1959) von Rudolf Hausner am Hauptbahnhof.

"Kunst schafft Identität und verbindet. Eine Besonderheit, der sich die Stadt Wien seit jeher widmet. Seit den 1950er-Jahren wurden beträchtliche Summen für die Kunst am Bau zur Verfügung gestellt. Nutznießer davon sind wir bis heute, wie das beeindruckende Mosaik von Rudolf Hausner, einem der ganz großen Künstler Österreichs, zeigt. Es beweist auch, dass die Bemühungen der KÖR Kunst im öffentlichen Raum nicht nur Heute Zugehörigkeit und Wohlbefinden in der Stadt schaffen, sondern dies auch über Generationen hinweg tun. Ein bleibender Wert und unverzichtbarer Beitrag zur Lebensqualität in der Stadt", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

"Wenn ich dieses aussagekräftige Mosaik anschaue, ist es für mich wie eine Reise in meine Kindheit. Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Mutter mithalf, die einzelnen Steine zu legen. Wie man sieht, hat sich die Arbeit gelohnt: Kunst im öffentlichen Raum trägt nicht nur zur Verschönerung der Stadt bei, sondern wirkt auch in höchstem Maße vermittelnd und ermuntert dazu, sich mit Kunst auseinanderzusetzen", so die Tochter des Künstlers, Xenia Hausner.

"Kunst und Geschichte sind uns wichtig: Die Wiener Linien präsentieren in ihren Stationen nicht nur zeitgenössische Kunst, wie zum Beispiel am Karlsplatz oder entlang der U2-Verlängerung, sondern bemühen sich auch um die Erhaltung des kulturellen Erbes - von der Virgilkapelle über die Weiternutzung der Otto-Wagner-Bauten bis zum 'Wien-Panorama mit Verkehrslinien', einem Mosaik aus dem Jahr 1959 von Rudolf Hausner. Rudolf Hausners Mosaik und Franz Grafs Installation auf Glasplatten aus dem Jahr 2012 machen den Südtirolerplatz und die Station Hauptbahnhof zu einem beachtenswerten Kunstort", so Wiener Linien-Geschäftsführer Günther Steinbauer.

Das präsentierte Relief befindet sich bei der Station Hauptbahnhof der Straßenbahnlinie 18 in Fahrtrichtung Stadionbrücke. Das Original-Mosaik befindet sich noch an seinem ursprünglichen Ort auf der Trennwand zwischen dem gegenüberliegenden Bahnsteig der Straßenbahnlinie 18 und dem Autotunnel, ist jedoch aufgrund der Umbauten für den neuen Hauptbahnhof nicht mehr zugänglich.

Aufgrund der nationalen und internationalen Bedeutung Rudolf Hausners und um den kulturhistorischen Charakter des Altbestandes in der Station zu verankern, wurde vom Originalmosaik im Einvernehmen mit der Kulturabteilung der Stadt Wien und den Wiener Linien eine originalgetreue, geringfügig verkleinerte Reproduktion angefertigt. Das Original verbleibt im Bestand und ist von einer Vorsatzschale abgedeckt.

Rudolf Hausner gestaltete im Zuge der Errichtung des Verkehrsbauwerks Südtiroler Platz Ende der 1950er-Jahre das keramische Mosaik einer perspektivischen Ansicht von Wien mit Reliefelementen. Das Mosaik ist charakteristisches Beispiel für die Kunst-am-Bau-Aktivitäten der Stadt Wien in dieser Zeit.

Kunst am Bau in der Nachkriegszeit

In den 1950er-Jahren wendete die Stadt Wien etwa 2 Prozent der Bausumme ihrer Wohn- und Nutzbauten für Kunst am Bau auf, insgesamt jährlich rund 3 Millionen Schilling. Die gewaltige Summe von ca. 1090 Aufträgen an ca. 355 KünstlerInnen in den Jahren von 1949 bis 1959 dokumentiert die Wertschätzung der Stadt Wien für die bildende Kunst. Kunstwerke dienten nicht nur der ästhetischen Gestaltung der Stadt, sie schufen auch Bilder der Identität und der Identifikation für die BewohnerInnen. Die Stadt Wien verfolgte damit einen durchaus pädagogisch-volksbildnerischen Zweck.

 

 

 

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