Entwurf der Industrial Design Studentin Julia Obermüller von Juweliere A.E. Köchert
umgesetzt
Wien (bmwf) - 60 Jahre Sub auspiciis - das runde Jubiläum der Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten
wurde zum Anlass genommen, den Ehrenring neu zu gestalten. Zahlreiche Studierende haben sich an der Initiative
des Wissenschafts- und Forschungsministeriums beteiligt und Entwürfe eingereicht, die Jury entschied sich
für jenen der Industrial Design Studentin Julia Obermüller von der Universität für angewandte
Kunst Wien. "Der neu gestaltete Ehrenring ist eine stimmige Verbindung von Exzellenz und Eleganz", so
Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle bei der gemeinsamen Präsentation mit Julia
Obermüller, Wolfgang Köchert und Christoph Köchert. Die traditionsreichen Juweliere A.E. Köchert
hatten den Entwurf, der auf einer Abwandlung des Möbiusbandes beruht, in den vergangenen Wochen umgesetzt.
"In Österreich haben Bildung, Wissenschaft und Forschung oft nicht den Stellenwert in der Gesellschaft,
wie ich es mir wünschen würde. Ich freue mich daher besonders, mit dem sub auspiciis Praesidentis Ehrenring
eine der wichtigsten Auszeichnungen in diesen Bereichen neu gestaltet zu haben. Der Ring ist ein Symbol für
die Bedeutung aller Bildungsstufen - vom Kindergarten bis zur Universität", so Julia Obermüller.
"Die fünf Seiten des Ringes laufen ineinander über und sind untrennbar miteinander verbunden. Dadurch
spiegeln sie die Kriterien zur Erlangung dieser Ehrung wider und stellen eine Verbindung zwischen meinem Design
und der Auszeichnung her." Das Spruchband und der Bundesadler werden durch Vertiefungen im Ring gebildet,
das Bindenschild bildet eine emaillierte Goldplatte. Die Jury hob die schlichte Eleganz des Entwurfes hervor, welche
in der Tradition der bisherigen Ehrenringe steht, diese aber in einer zeitlos modernen Form weiter entwickelt.
"Wir freuen uns sehr, dass wir als Juweliere unser Fachwissen in die Entwicklung des neuen Sub auspiciis Ringes
mit einbringen durften. Nachdem wir ja nicht nur das letzte Modell vor mehrerer Dekaden entwickelt haben, sondern
auch schon in der Monarchie den Sub auspiciis imeratoris anfertigten, war es uns sehr wichtig, ein zeitgemäßes
Ringmodell, das sowohl von Damen als auch von Herren bei jeder Gelegenheit getragen werden kann, mit zu entwickeln.
Frau Obermüllers Entwurf ist elegant, zeitgemäß und sehr gut tragbar - sozusagen richtungsweisend
für die nächsten Dekaden", so Wolfgang Köchert.
Anlässlich des sechzigjährigen Bestehens der Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten
wurde im vergangenen Jahr seitens des Wissenschafts- und Forschungsministeriums die Initiative zur Neugestaltung
des Ehrenringes initiiert. Neben dem Ring, der mit kommendem Jahr verliehen wird, erhalten die ausgezeichneten
Personen ein Exzellenzstipendium in der Höhe von 9.000 Euro. Diese Mittel können für eine Laufzeit
von zwei Jahren unter anderem für wissenschaftliche Vorträge und Kongresse verwendet werden.
Am 5. März 1952 wurde das Bundesgesetz über die Verleihung des Doktorats unter den Auspizien des Bundespräsidenten
geschaffen. Die erste Verleihung fand an der Universität Innsbruck unter den Auspizien von Theodor Körner
Ende 1952 statt. Voraussetzungen für die Promotion sub auspiciis Praesidentis rei publicae sind ein sehr guter
Erfolg der oberen Klassen einer "mittleren Lehranstalt", eine mit Auszeichnung an einer "mittleren
Lehranstalt" abgelegte Reifeprüfung, beste Prüfungsergebnisse in allen Gegenständen, im Universitätsstudium
das Absolvieren aller "strengen Prüfungen (Rigorosen)" zur Erwerbung des Doktorgrades, die Bewertung
der einschlägigen Dissertation jeweils mit Auszeichnung und keine Überschreitung einer durchschnittlich
normalen Studiendauer sowie die Vorgabe, "sich durch sein Verhalten sowohl an der Hochschule als auch außerhalb
derselben als auszeichnungswürdig erwiesen" zu haben. Diese Voraussetzungen haben seit dem Inkrafttreten
dieses Gesetzes mehr als 1.000 Absolventinnen und Absolventen erfüllt. Darunter beispielsweise der Rektor
der Universität Wien Dr. Heinz Engl, der ehemalige Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Dr. Helmut Denk, der Mathematiker Dr. Rudolf Taschner, die Friedensforscherin Dr. Hildegard Goss-Mayr und der Rektor
der Fachhochschule Campus Wien Artur Mettinger.
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