Im AKH Wien wird dem Opfer- und Kinderschutz besondere Bedeutung beigemessen
Wien (rk) - Wenn von häuslicher Gewalt betroffene Menschen ins Krankenhaus kommen, ist es wichtig,
dass sie als solche erkannt werden. Nur dann kann man ihnen helfen, sie entsprechend untersuchen, beraten bzw.
sie auf externe Beratungsstellen hinweisen. Um die KollegInnen diesbezüglich zu sensibilisieren, haben sich
an mehreren Kliniken im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien - Medizinischer Universitätscampus Opfer- bzw.
Kinderschutzteams gebildet. Diese werden von jeweils einer hausweiten Opfer- bzw. Kinderschutzgruppe vernetzt.
Maßnahmen zur Sensibilisierung
Ass.Prof. OA Dr. Daniela Dörfler, Leiterin der Opferschutzgruppe und Mitarbeiterin im Organisationsteam der
Kinderschutzgruppe im AKH Wien, erklärt die Bedeutung von Sensibilisierungsmaßnahmen: "Immer wieder
kommen Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, wegen Problemen ins Krankenhaus, die vordergründig
nichts mit ihren Misshandlungen zu tun haben. Auch dann sollten wir sie als Gewaltopfer erkennen. Es gibt viele
Hinweise, die aufmerksame Menschen hellhörig machen können. Das wollen wir vermitteln, denn Opfer- und
Kinderschutz geht alle an."
Informationstag für Interessierte
Auch in den anderen Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbundes sind sowohl Opferschutz- als auch Kinderschutzgruppen
implementiert - wie es das Wiener Krankenanstaltengesetz vorsieht. In regelmäßigen Besprechungen und
Sitzungen vernetzen sich diese Gruppen untereinander und mit der MAG ELF, dem 24-Stunden Frauennotruf und der Polizei.
Im AKH Wien veranstaltet die dortige Opfer- und Kinderschutzgruppe einen Informationstag. Am 16. Oktober behandeln
ExpertInnen des AKH Wien und anderer Einrichtungen, wie der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie
und des 24-Stunden Frauennotrufs unter dem Titel "Fortbildungsveranstaltung Opfer- und Kinderschutz AKH"
Themen wie "Spurensicherung nach Gewalt- und Sexualdelikten", "Gesprächsführung"
und "Erkennen von Kindesmisshandlung - Besonderheiten des kindlichen Traumas".
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