Erste "österreichische" Lehrlingsklasse in Shanghai

 

erstellt am
28. 10. 13
14.00 MEZ

Außenwirtschaft Austria und WIFI International initiierten duale Berufsausbildung nach österreichischen Standards in China
Shanghai/Wien (pwk/awo) - Seit Mitte September werden 22 chinesische SchülerInnen am „Shanghai Information Technology College“ (SITC) nach dem Vorbild der österreichischen dualen Berufsausbildung (parallele Schulung in Betrieb und Berufsschule) zu Metallverarbeitungsfachkräften ausgebildet. Die Lehrlinge absolvieren die theoretische Ausbildung an einer der renommiertesten berufsbildenden Schulen Shanghais, die praktische Ausbildung erfolgt in den Niederlassungen zweier österreichischer Firmen: der Fa. ALPLA, einem der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Verpackungslösungen, und der Fa. Engel, dem weltweit größten Hersteller von Spritzgießmaschinen und -anlagen.

Die Außenwirtschaft Austria und WIFI International unterstützen die österreichischen Unternehmen und waren federführend an der Projektanbahnung beteiligt. Die Anbahnungsphase des Projektes wurde im Rahmen der Internationalisierungsoffensive go-international des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) umgesetzt und finanziert.

Mehr als einjährige Vorbereitungsphase
Im Vorfeld des Projektes führte das AußenwirtschaftsCenter Shanghai eine Umfrage in den Niederlassungen österreichischer Unternehmen in China durch, bei der sich ein fokussierter Bedarf an qualifizierten Fachkräften in den Bereichen Elektrotechnik/Elektronik und Mechanik herauskristallisierte. Nach intensiven Analysen wurde schließlich der Fokus auf den Großraum Shanghai gelegt, um dort eine duale Berufsausbildung nach österreichischen Standards einzuführen. Da die Lehrlingsausbildung im chinesischen Bildungssystem nicht verankert ist, waren intensivste Verhandlungen und Vorbereitungsmaßnahmen notwendig:
Abstimmung mit lokalen Behörden; Auswahl einer geeigneten und interessierten Schule; Analyse und Übersetzung österreichischer und chinesischer Lehrpläne, um daraus einen gemeinsamen zu entwickeln, der sowohl den chinesischen als auch den österreichischen Ausbildungsansprüchen entspricht; Vorstellung und Bewerbung der Lehrlingsausbildung bei den zukünftigen Lehrlingen und deren Eltern; Auswahl geeigneter Lehrlinge; Vorbereiten der chinesischen LehrerInnen auf österreichische Erwartungshaltungen; Vorbereitung und Planung von Lehrwerkstätten in den Betrieben.

ALPLA und Engel als Pioniere - Interesse zahlreicher Firmen
Zahlreiche Firmen waren am Projekt interessiert. Schlussendlich positionierten sich die Firmen ALPLA und Engel, die dieses Pilotprojekt von Beginn an umsetzen wollten. Das große Engagement und die Begeisterung der beiden Unternehmen in Vorbereitung und beim Aufbau des Projekts wurden schließlich mit Erfolg gekrönt:
Die erste „österreichische“ Lehrlingsklasse hat am „Shanghai Information Technology College“ (SITC) ihren Betrieb mit 22 SchülerInnen aufgenommen. Diese werden in den kommenden vier Jahren zu MetalltechnikerInnen ausgebildet – mit dem großen Ziel vor Augen: die Lehrabschlussprüfung nach österreichischer Prüfungsordnung zu bestehen.

 

 

 

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