Erfolgreiche Veranstaltung des Frauenreferats geht in die Verlängerung
Oberwart/Eisenstadt (blms) - Um auf Benachteiligungen und Mehrfachbelastungen für Frauen aufmerksam
zu machen, initiierte Frauenlandesrätin Verena Dunst im Frühjahr den „FrauenImpulsTag“. Nach der erfolgreichen
Auftaktveranstaltung am 5. März in Eisenstadt im Vorfeld des Internationalen Frauentags machte die Veranstaltung
in der Folge in Güssing, Oberpullendorf und Mattersburg Station. Am 23.10. wurde erstmals in Oberwart im bfi
ein „FrauenImpulsTag“ abgehalten. Am Programm standen eine Podiumsdiskussion über die Situation der Frauen
im Südburgenland mit AMS-Chefin Helene Sengstbratl und Alfred Lang von der Forschungsgesellschaft Burgenland
und drei interaktive Workshops. „Wir wollen mit dem Frauenimpulstag Chancen und Lösungsansätze aufzeigen,
den Frauen Mut machen. Wir wollen, dass die Frauen sich vielfältig informieren, sich austauschen und Netzwerke
knüpfen und mit neuen Impulsen von dieser Veranstaltung weggehen“, so Dunst. 14 Ausstellerinnen und eine Vernissage
der südburgenländischen Künstlerinnen Andrea Linzer und Silvia Böhm sorgten für das kreative
Begleitprogramm.
Lehrabschluss bietet Chancen
Wo steht der Bezirk Oberwart bei der Frauenbeschäftigung? - dieser Frage ging die Podiumsdiskussion im
bfi nach. Der – historisch bedingte – Standortnachteil des Südburgenlandes zeige sich am Arbeitsmarkt besonders
für Frauen deutlich, Förderprogramme würden nur langsam wirken, erklärte Alfred Lang, Geschäftsführer
der Forschungsgesellschaft Burgenland. Für 46 % aller Jobs mit mittlerem Qualifikationsniveau sei ein Lehrabschluss
gefragt, den jedoch nur ein knappes Viertel aller arbeitslosen Frauen im Südburgenland vorweisen könne,
so Lang.
Rare Bürojobs gefragt, vorhandene Tourismusjobs unbeliebt
Noch immer drängen indes Frauen in Berufe, in denen das Arbeitsplatzangebot besonders niedrig sei: 20
% der Frauen wünschen sich noch immer Bürojobs, von denen es jedoch am wenigsten gebe, gab AMS-Chefin
Helene Sengstbratl zu bedenken. Dagegen seien genügend Jobs im Fremdenverkehr vorhanden, jedoch eher unbeliebt.
Dass auch für höher (aus)gebildete Frauen Jobs in der Region rar seien, fördere wiederum die Abwanderung
in andere Bundesländer. „Es studieren mehr weibliche als männliche BurgenländerInnen und mit 56
% schließen auch mehr Frauen als Männer ein Studium ab, allerdings wählen sie häufig am Arbeitsmarkt
weniger gefragte Richtungen“, sagte Dunst, die einmal mehr Frauen dazu ermunterte, immer stärker nachgefragte
technische Berufe zu wählen.
ESF-Projekt „FrIda“ als Ideenschmiede
Das ESF-Projekt „FrIda“ – „Frauen mit Ideen sind da“ – von der Forschungsgesellschaft Burgenland begleitet
und evaluiert - war eines der Programme, mit denen gegengesteuert werden soll. Von Jänner 2012 bis Juni 2013
haben daran 36 Frauen aus der Region teilgenommen und wurden bei der beruflichen Planung und Orientierung unterstützt.
Mit Erfolg: Schon in der ersten Phase konnten 14 Frauen am Arbeitsmarkt Fuß fassen, berichteten Renate Holpfer,
Leiterin des Frauenzentrums Oberwart, und Mag.a Michaela Fassl, die gemeinsam für das Projekt verantwortlich
waren. „FrIda ist zu einem Label geworden“, freute sich Holpfer.
Kreative Ausstellerinnen
Beim anschließenden Rundgang durch die Ausstellung konnten sich Besucher des „FrauenImpulsTags“ überzeugen,
dass an kreativen Ideen in der Region kein Mangel herrscht. Vierzehn Ausstellerinnen aus der Region präsentierten
ihre Angebote und Produkte – mit dabei neben Beratungseinrichtungen auch Gründerinnen, die den Weg in die
Selbständigkeit gefunden haben.
Chancen nutzen, Leben meistern
Drei von Fachleuten geleitete interaktive Workshops widmeten sich den Themen „Frauen.wirtschaften“ rund um
die Wege in die Selbständigkeit, „Selbstverteidigung für Frauen“ und „Psychischer Gesundheit: Ich meistere
mein Leben - Faktoren für mehr Lebensharmonie“. Abgerundet wurde der FrauenImpulstag von einer Ausstellung
von Werken der südburgenländischen Künstlerinnen Andrea Linzer und Silvia Böhm.
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