Linz (jku) - Eine Langzeitstudie des Instituts für Controlling und Consulting an der Johannes Kepler Universität
(JKU) Linz hat ergeben, dass lediglich 17% der Unternehmen, die eine Insolvenz eröffnet haben, tatsächlich
einen Neustart schaffen. Für diese im deutschsprachigen Raum erstmalig durchgeführte Studie wurden alle
393 Insolvenz-Fälle des Jahres 2004 in Oberösterreich analysiert.
Das Problem ist bekannt: Aufgrund fehlender oder mangelnder Planungsrechnung, fehlender Kalkulationen, mangelnden
Eigenkapitals, wie auch unqualifizierter Geschäftsführung, schlittern viele klein- und mittelständische
Unternehmen in die Pleite. Zudem eröffnen viele Betriebe die Insolvenz erst dann, wenn es zu spät ist.
Die JKU-Studie ergab, dass mehr als ein Drittel von ihnen bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens bereits
geschlossen oder nicht mehr tätig waren. Von Kleinunternehmen wird besonders die Form bevorzugt, das Unternehmen
im Konkurs weiterzuführen. Allerdings brachte das nicht den gewünschten Erfolg, denn im Jahr 2006 waren
lediglich rund 100 der im Jahr 2004 insolventen Unternehmen noch aktiv. Das sind ernüchternde 26 Prozent.
Nur sechs Prozent nachhaltig saniert
Fünf Jahre später sah die Situation noch düsterer aus: Es hatten nicht mehr als 65 Betriebe
überlebt (17 Prozent). Nachhaltig saniert waren nur sechs Prozent der untersuchten Insolvenz-Fälle. Es
gelang nur diesen sechs der Turnaround. "Als Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Sanierung gelten Intensives
Marketing, Innovation und die Einbindung in unternehmerische Netzwerke. Auf diese Weise hatten diese Unternehmen
Erfolg", erklärt Ass.-Prof. Stefan Mayr, der gemeinsam mit seinen Kolleginnen Prof. Birgit Feldbauer-Durstmüller
und Prof. (FH) Christine Mitter Autor der Studie ist.
Zu den Betrieben, die die Insolvenz erfolgreich gemeistert haben, zählt auch die Firma "Strasser Steine"
im Mühlviertel. 2004 eröffnete es mit Forderungen in Höhe von 20 Millionen Euro an 260 Gläubiger
Großinsolvenz. Vergangenes Jahr erwirtschaftete es einen Umsatz von 20,1 Millionen Euro und ist mit 170 Mitarbeitern
der größte Natursteinverarbeiter in Österreich.
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