Tiflis/Wien (bmeia) - Der Südkaukasus ist Nahtstelle zwischen Europa und Asien und von wachsender Bedeutung
für Europa. Österreich unterstützt die Region bei ihrem Übergang zu rechtsstaatlicher Demokratie
und sozialer Marktwirtschaft. Seit 2011 sind Georgien und Armenien Schwerpunktländer der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit. Am 24.10. wird das Büro der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit in
Tiflis eröffnet, von wo aus auch Armenien mitbetreut wird. Österreich verfügt damit erstmals über
eine Vertretung in Georgien, welche auch unterstützende Aufgaben für die österreichische Wirtschaft
übernehmen wird.
„In der strategischen Erweiterung unseres erfolgreichen Engagements im Westbalkan und Donauraum legen wir immer
mehr den Fokus auf die Kaukasusregion. Georgien nimmt dabei für uns eine zentrale Brückenfunktion ein“,
betonte Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger anlässlich der Eröffnung des Büros
der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit in Tiflis. „Wir hoffen dementsprechend auch, dass Georgien
in Zukunft eine Vorreiterrolle im Rahmen der Östlichen Partnerschaft der EU einnehmen wird“, so Spindelegger
weiter.
Die Aussicht auf verstärkte Zusammenarbeit mit der Europäischen Union dient den Reformbestrebungen der
Länder des Südkaukasus als Antrieb. Beim bevorstehenden Gipfel der Östlichen Partnerschaft der EU
in Vilnius soll unter anderem auch das EU-Assoziierungsabkommen mit Georgien paraphiert werden: „Sowohl Georgien
als auch Armenien haben in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte erzielt. Beim bevorstehenden Gipfel in Vilnius
sollten die Assoziierungsabkommen mit Georgien und Moldau in Vilnius paraphiert werden. Und auch zu Armenien sollten
wir die Möglichkeiten zur weiteren Zusammenarbeit ausloten“, betonte Spindelegger.
Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Österreich Georgien und Armenien besonders im Bereich
der guten Regierungsführung und bei der Stärkung demokratischer Strukturen. „Das Büro in Tiflis
trägt wesentlich zur Intensivierung der Vor-Ort-Kontakte bei, sei es mit Regierungsstellen, der Zivilgesellschaft
oder internationalen Organisationen. Es wird auch als Anlaufstelle für die österreichische Wirtschaft
fungieren“, so Spindelegger.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit im Südkaukasus liegt auf der
Land- und Forstwirtschaft. Der Großteil der Bevölkerung in der Region ist im landwirtschaftlichen Bereich
tätig. Meist reichen die Erträge der KleinbäuerInnen aber nur knapp, um das Überleben der Großfamilien
zu sichern. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit trägt dazu bei, die Lebensbedingungen jener
Menschen zu verbessern, die von einer funktionierenden Landwirtschaft abhängig sind. Dabei unterstützt
sie Projekte wie den Wiederanbau in Überschwemmungsgebieten, das Errichten von Windschutzstreifen, Maßnahmen
gegen Erosion sowie ein grenzüberschreitendes tiermedizinisches Programm.
Das Budget der Österreichischen Entwicklungszusammen für Georgien und Armenien liegt 2013 bei rund 6,6
Millionen Euro. Das Engagement Österreichs in der Region geht auf die 1980er-Jahre zurück, als die armenische
Bevölkerung nach einem schweren Erdbeben humanitäre Hilfe erhielt.
|