Graz (öaw) - Rumi Nakamura, Gruppenleiterin am Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften, erhält als erste Frau die Julius-Bartels-Medaille, die von der European Geosciences
Union (EGU) für herausragende Leistungen im Bereich der Erforschung der solar-terrestrischen Beziehungen verliehen
wird.
Rumi Nakamura ist die zwölfte und gleichzeitig jüngste Person, die mit der Julius-Bartels-Medaille ausgezeichnet
wird. Die Spezialgebiete der an der University of Tokyo graduierten Geophysikerin sind Magnetosphärenphysik
und Weltraumplasmaphysik. Seit 2001 lebt die gebürtige Japanerin in Österreich. Zuvor war Nakamura unter
anderem bei der US-Raumfahrtbehörde NASA, an der University of Nagoya und am Max-Planck-Institut für
extraterrestrische Physik in München tätig. Die Wissenschaftlerin ist an vielen internationalen Satellitenmissionen
beteiligt.
Am IWF leitet Nakamura die Weltraumplasmaphysikgruppe, die insbesondere die Daten der ESA-Mission „Cluster“ und
der NASA-Mission „THEMIS“ auswertet. Nächstes Jahr werden diese Satellitenflotten im erdnahen Weltraum um
vier NASA-Raumsonden erweitert. „Das IWF ist der größte nicht-amerikanische Partner der Mission „MMS“,
die im Oktober 2014 starten soll, um neue Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Sonne und Erde zu
liefern und Stürme im All besser vorhersagen zu können“, schildert die Weltraumexpertin ihre zukünftigen
Aufgaben.
Im Mai 2005 bekam Nakamura vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie den Titel "Forscherin
des Monats" verliehen. Im selben Jahr wurde sie mit dem in Japan vergebenen, renommierten Wissenschaftspreis
"Tanakadate Award" ausgezeichnet. 2008 wurde Nakamura zum Korrespondierenden Mitglied der „International
Academy of Astronautics“ (IAA) ernannt, seit 2012 ist sie Vollmitglied. 2010 wurde die Wissenschaftlerin an der
Karl-Franzens-Universität Graz habilitiert. Die Julius-Bartels-Medaille wird ihr im Rahmen der EGU-Generalversammlung
im Frühjahr 2014 überreicht.
|