Militärbischof Christian Werner hat dem Papst seinen Amtsverzicht aufgrund des schlechten
Gesundheitszustandes angeboten - Annahme durch Papst Franziskus steht noch aus
Wien (kap) - Militärbischof Christian Werner hat aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt
bei Papst Franziskus eingereicht. "Ich habe vor kurzer Zeit dem Heiligen Vater meinen Amtsverzicht aufgrund
meines schlechten Gesundheitszustandes angeboten. Die Annahme durch Papst Franziskus steht noch aus", erklärte
Bischof Werner am Donnerstag. Das Kirchenrecht sieht vor, dass jeder Bischof mit 75 Jahren dem Papst den Rücktritt
anbieten muss. Aus gesundheitlichen oder anderen schwerwiegenden Gründen kann dies freilich auch schon früher
passieren. Bischof Werner wird am 27. Dezember 70 Jahre alt.
Der Militärbischof erklärte weiter, dass ihm dieser nicht leicht gefallen sei, "aber der Befund
meines Arztes nach der Synode hat klar festgestellt, dass ich die Leitung der Diözese nicht mehr wahrnehmen
kann." Damit nimmt Bischof Werner Bezug auf die vor zwei Wochen stattgefundene Synode der Militärdiözese.
Schon Seit einigen Jahren hat der Militärbischof mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Trotzdem
gelang es ihm in jüngster Vergangenheit noch, einige Weichen für die Zukunft der Militärdiözese
und Militärseelsorge in Österreich zu stellen. Von 30. September bis 4. Oktober fand erstmals in der
Geschichte der Militärdiözese eine Synode statt, auf der die künftigen Schwerpunkte der Seelsorge
beim Bundesheer beraten wurden. Mehr als 150 Delegierte waren dem Aufruf des Bischofs gefolgt und nach Salzburg
gekommen.
Die Österreichische Militärdiözese wurde 1986 gegründet. Sie ist die einzige "kategoriale"
Diözese Österreichs neben neun territorialen und für rund 100.000 katholische Bundesheerangehörige
zuständig. Der Militärdiözese gehören laut eigenen Angaben derzeit 22 Priester, 3 Diakone und
rund 10 Milizpfarrer an, die in 21 Militärpfarren (inklusive Auslandspfarren/Auslandseinsätze)wirken.
Die Statistik der Militärdiözese verzeichnet für 2012 60 Taufen, 320 Firmungen und 30 Trauungen.
Christian Werner wurde am 27. Dezember 1943 in Gogolin in Oberschlesien (Polen) geboren. Erst nach seiner Ausbildung
zum Berufsoffizier entdeckte er seine priesterliche Berufung. Vom Österreichischen Bundesheer karenziert,
besuchte er in St. Pölten das Priesterseminar. 1977 wurde er vom damaligen St. Pöltner Bischof Franz
Zak zum Priester geweiht. Bis 1980 wirkte Werner als Kurat im Wiener Neustädter Dom, dann kehrte er als Militärseelsorger
beim Militärkommando Niederösterreich nach St. Pölten zurück. Von 1986 bis 1992 war er Militärpfarrer
an der Theresianischen Militärakademie.
Am 9. Jänner 1992 wurde Christian Werner von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Eca und zum Koadjutor
des damaligen Militärbischofs Alfred Kostelecky ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 2. Februar 1992.
Als Bischof-Koadjutor übte Werner das Amt des Militärgeneralvikars aus, nach dem Tod von Bischof Kostelecky
trat er am 22. Februar 1994 dessen Nachfolge als Militärbischof für Österreich an. Im Jahr 1997
wurde Werner Titularbischof von Wiener Neustadt. Werners bischöflicher Wahlspruch lautet "Christus pax
nostra" (Christus ist unser Friede).
|