Vassilakou: Wien ist auf einem guten Weg - Anstrengungen beim Klimaschutz verstärken
Wien (rk) - Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und der Leiter der MA 20, Energieplanung, Bernd Vogl
stellten am 24.10. den Energiebericht der Stadt Wien für 2013 vor. Der Bericht liefert Zahlen zum gesamten
Energieverbrauch und den Energieflüssen der Stadt. "Wien unterstützt die ambitionierten Klimaschutzziele
der Europäischen Union. Bis zum Jahr 2050 sollen 80 Prozent der Treibhausgase reduziert, der Anteil der Erneuerbaren
erheblich erhöht und gleichzeitig der Energieverbrauch deutlich verringert werden", erklärte Vizebürgermeisterin
Vassilakou. Die Energiezahlen aus dem Bericht, sich auf das Jahr 2011 stützen, verdeutlichen dazu den Handlungsbedarf
und zeigen auf, in welchen Bereichen Maßnahmen gesetzt werden müssen.
Bisher ist Wien auf einem guten Weg. Bereits umgesetzte Maßnahmen zeigen schon heute positive Auswirkungen.
So war der Gesamt-Endenergieverbrauch 2011 6,4 % geringer als 2010. Der Endenergieverbrauch hat sich seit 2003
stabilisiert und ist sogar leicht rückgängig. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger lag 2011
bei 11 Prozent. Die Errichtung von Photovoltaikanlagen boomt. Die Leistung der gesamt installierten PV-Anlagen
betrug rund 25 MW. Öffentlicher Verkehr und Radverkehr nehmen weiter zu. Die größten Energieverbraucher
der Stadt: Verkehr (37 %) gefolgt von privaten Haushalten mit 32%, öffentliche und private Dienstleistungen
mit 23% an letzter Stelle produzierender Bereich mit 8 %. Allein durch das Städtische Energieeffizienzprogramm
(SEP) umgesetzte Energiesparmaßnahmen werden jährlich 180 GWh eingespart.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Energiebericht näher betrachtet:
ERNEUERBARE ENERGIE
- Der Anteil erneuerbarer Energieträger ist seit 1993 von 5 Prozent auf 11
Prozent im Jahr 2011 angewachsen.
- 2011 wurden in Wien 18,2 Prozent des gesamten Bruttoendenergieverbrauchs an Strom,
16,4 Prozent an Fernwärme und 6,2 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs im Verkehrssektor durch erneuerbare
Energien bereitgestellt.
- Dominant ist bei der Produktion der erneuerbaren Fernwärme der Energieträger
Müll mit 52 Prozent. Jeweils knapp ein Viertel stammt aus Holz (23 Prozent) und Biogenen, flüssig beziehungsweise
fest (24 Prozent). Minimal ist der Anteil aus Biogas mit 1 Prozent.
- 84 Prozent der erneuerbaren Bruttoendenergie wird durch Wasserkraft bereitgestellt.
- Die Errichtung von Photovoltaikanlagen boomt. Die Anzahl der eingereichten Förderanträge
hat sich von 2010 auf 2011 annähernd verdreifacht. Gesamt waren Ende 2011 rund 40.000 Quadratmeter PV-Fläche
auf Wiens Dächern errichtet.
MOBILITÄT
- Der Modal Split im Verkehrsbereich hat sich seit 1993 dramatisch verändert.
Gab es vor 1993 einen kontinuierlichen Anstieg des Pkw-Verkehrs auf 46 Prozent, so ist dieser danach bis 2011 auf
29 Prozent gesunken.
- Im Gegensatz dazu konnte der Anteil des öffentlichen Verkehrs in diesem
Zeitraum von 29 Prozent auf 37 Prozent gesteigert werden.
- In Relation zur EinwohnerInnenzahl besitzen die Wienerinnen und Wiener am wenigsten
Autos im Vergleich zu den anderen Bundesländern.
- Seit 1993 ist der Anteil des Radverkehrs gestiegen und hat sich von 3 Prozent
auf 6 Prozent im Jahr 2011 verdoppelt. 2011 wurden mit dem Rad 1.783 Mio. Kilometer zurückgelegt.
TREIBHAUSGASEMISSION
- Mit der Umsetzung der Maßnahmen des KliP II (Klimaschutzprogramm II) sollen
die Pro-Kopf-Emissionen an Treibhausgasen bis 2020 um 21 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. Mit Ende
2011 sind durch das Klimaschutzprogramm 3,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden worden.
ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE
- Wien weist mit 4.753 Kilowattstunden den geringsten Verbrauch pro Einwohner auf
und liegt auch ganz klar unter dem Durchschnittsverbrauch eines Österreichers von 7.160 Kilowattstunden im
Jahr 2011. Dies ist vor allem dadurch bedingt, dass Wien den größten Anteil an Wohnungen in Mehrfamilienhäusern,
die kleiner sind und weniger Energie verbrauchen, aufweist. Ein weiterer Grund ist, dass die Wienerinnen und Wiener
wesentlich weniger Wege mit dem Auto zurücklegen, als die Menschen in anderen Bundesländern.
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