16 Damen und vier Herren reiferen Semesters zogen in die neue Wohngemeinschaft in der Ameisgasse
in Wien Penzing
Wien (rk) - In der eigenen Wohnung leben und dennoch das lebendige Miteinander einer Gemeinschaft genießen:
Mit dem Projekt "Wohnen für Fortgeschrittene" in der Ameisgasse 42-44 hat der gemeinnützige
Bauträger Neue Heimat/Gewog eine weitere Wohngemeinschaft für junggebliebene SeniorInnen verwirklicht.
Die WG, die über 20 Wohnungen, einen Gemeinschaftsraum mit Küche sowie zwei großzügig bemessene
Terrassen verfügt, ist in eine neue gefördert errichtete Wohnhausanlage mit insgesamt 102 Wohnungen integriert.
Vor wenigen Tagen haben die Mitglieder der Wohngemeinschaft ihr neues Zuhause bezogen.
Gerade im urbanen Raum suchen Menschen der Generation 55 plus nach neuen Möglichkeiten des Wohnens abseits
der Anonymität, die das Wohnen in einer Großstadt mitunter gerade für alleinstehende ältere
Menschen mit sich bringen kann. Wenn die Kinder aus dem Haus sind und ihr eigenes Leben führen, wächst
bei vielen SeniorInnen der Wunsch nach einer Wohnform mit gutem Anschluss an die Hausgemeinschaft. Einige gehen
sogar einen Schritt weiter und wünschen sich ein Revival der guten alten WG.
"Die ältere Generation hat heute erfreulicherweise nicht nur eine steigende Lebenserwartung, sondern
bleibt auch länger aktiv. Ganz nach dem Motto ,Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an!' sind viele in einer
Aufbruchsstimmung, die auch im Bereich des Wohnens Ausdruck findet. Das neue, von der Stadt Wien geförderte
Modell der Wohngemeinschaft beginnt zwar schon beim Alter von 55 Jahren, geeignet ist es aber für alle Seniorinnen
und Senioren, die ein aktives und sehr gemeinschaftlich geprägtes Leben führen wollen", unterstrich
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.
Der gemeinnützige Bauträger Gewog - Neue Heimat widmete dem Generationen- und gemeinschaftlichen Wohnen
bereits eine ganze Reihe von Projekten. "Es ist uns sehr wichtig, bedarfsgerechte geförderte Wohnformen
zu realisieren, die den Wünschen unterschiedlicher Personen- und Altersgruppen entsprechen. Aufbauend auf
unseren langjährigen Erfahrungen haben wir gemeinsam mit der Wiener Wohnbauforschung das Konzept für
,Wohngruppen für Fortgeschrittene' entwickelt. Ein sehr erfolgreiches Modell, wie bereits das Pilotprojekt
in Ottakring zeigt", betonte Neue Heimat/Gewog- Geschäftsführer Karl Wurm.
Wie beim Pilot- und Vorgängerprojekt "Wohngruppen für Fortgeschrittene" in der Ottakringer
Steinbruchstraße 8 lernten die WG-BewohnerInnen einander bereits in der Planungsphase des Neubaus im Rahmen
eines moderierten Gruppenbildungsprozesses, der von wohnbund consult - einem externen Beratungsteam von SoziologInnen
- geleitet wurde, kennen.
Alle Generationen unter einem Dach
"Aktiv - Miteinander - Füreinander" - so lautet das Motto des neuen Gewog-Wohnprojekts (Architekt:
DI Josef Knötzl) im 14. Bezirk. Die neue Wohnhausanlage liegt an der Ecke Märzstraße/Ameisgasse
und umfasst insgesamt 102 Wohnungen in Größen von 47 bis 115 m2, 20 davon mit zwei bzw. drei Zimmern
in der Wohngruppe "Wohnen für Fortgeschrittene". Darüber hinaus gibt es fünf Zwei-Generationenwohnungen
mit zwei Bädern und zwei Eingangstüren, die für Familien gedacht sind, die "Tür an Tür"
mit älteren Verwandten wie den Großeltern wohnen wollen.
Erreichbar ist die barrierefreie Anlage - im Erdgeschoß befindet sich ein Supermarkt - über vier belichtete
Stiegenhäuser mit Eingängen in der Märzstraße und in der Ameisgasse. Neben den Gemeinschaftsflächen
in der Wohngruppe bietet die Wohnhausanlage einen Gemeinschaftsraum, eine gemeinschaftliche Loggia und Dachterrasse
sowie einen begrünten Innenhof mit Spielplatz. Das Projekt wurde nach IBO ÖKOPASS-Kriterien errichtet.
Kosten
Für die 102 geförderten Mietwohnungen betragen die Eigenmittel durchschnittlich 495,60 Euro/m2, die
monatlichen Kosten beginnen bei 6,70 Euro/m2 (inkl. Betriebskosten und Umsatzsteuer). Die Gesamtbaukosten für
das Wohnprojekt betrugen rund 15,6 Mio. Euro, rund 5,6 Mio. Euro davon schoss die Stadt Wien in Form von Wohnbauförderungsmitteln
zu.
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