Österreicher umrunden in einem Jahr rund 45.000 Mal zu Fuß die Erde und vermeiden
rund 380.000 Tonnen CO2
Wien (vcö) - "Fit mach mit" heißt es traditionellerweise zum Nationalfeiertag. Eine
aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass in Österreich auch viele Alltagswege, etwa zum Einkaufen, zur Arbeit
oder um Kinder abzuholen, zu Fuß gegangen werden. 69 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher
gehen täglich für Alltagserledigungen zu Fuß. Rund 1,8 Milliarden Kilometer werden pro Jahr zu
Fuß zurückgelegt und dabei 380.000 Tonnen CO2 vermieden. Der VCÖ fordert eine fußgängerfreundliche
Verkehrsplanung in Österreich.
Gehen ist gesund und eine vorbeugende Medizin unter anderem gegen erhöhten Blutdruck, Herzkreislauf-Erkrankungen
und Diabetes (Typ 2). Viele Österreicherinnen und Österreicher beherzigen das und integrieren das Gehen
in ihre Alltagsmobilität. Der VCÖ weist darauf hin, dass 69 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher
über 15 Jahre täglich Alltagswege zu Fuß zurücklegen, weitere 20 Prozent mehrmals die Woche.
In Österreich wird etwa jeder fünfte Alltagsweg zu Fuß zurückgelegt. "In den Städten
wird im Alltag mehr zu Fuß gegangen als am Land, wo die Bedingungen zum zu Fuß gehen oft besonders
schlecht sind. Zersiedelung, Supermärkte am Ortsrand und fehlende Gehwege entlang von Freilandstraßen
sind einige der häufigsten Hürden im ländlichen Raum",betont VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek.
Laut Mobilitätserhebungen legen die Wienerinnen und Wiener 28 Prozent ihrer Alltagswege zu Fuß zurück.
In Innsbruck werden 27 Prozent der Alltagswege zu Fuß gegangen, im gesamten Bundesland Niederösterreich
hingegen nur 16 Prozent.
Insgesamt legen die Österreicherinnen und Österreicher rund 1,8 Milliarden Kilometer pro Jahr im Alltag
zu Fuß zurück. "Das entspricht rund 45.000 Mal rund um die Erde", verdeutlicht VCÖ-Expertin
DI Bettina Urbanek. Dadurch, dass die Strecken zu Fuß und nicht mit dem Auto gefahren werden, vermeiden die
Österreicherinnen und Österreicher durch das Gehen rund 380.000 Tonnen CO2 pro Jahr.
Im Schnitt sind die zu Fuß zurückgelegten Alltagswege knapp mehr als einen Kilometer lang. Gleichzeitig
ist etwa zehnte Autofahrt kürzer als ein Kilometer. Gerade bei kurzen Autofahrten ist der Spritverbrauch und
die Umweltbelastung sehr hoch. "Durch eine fußgängerfreundlichere Verkehrsplanung könnten
die zu Fuß zurückgelegten Alltagswege deutlich erhöht werden. In Österreich gibt es diesbezüglich
großen Aufholbedarf, da die Verkehrspolitik in der Vergangenheit die Interessen der Fußgängerinnen
und Fußgänger viel zu wenig berücksichtigt hat", stellt VCÖ-Expertin Urbanek fest.
Der VCÖ fordert, dass wichtige Alltagsziele gut zu Fuß erreichbar sind. Schulen und Kindergärten
brauchen eine fußgängerfreundliche Umgebung, ebenso Freizeiteinrichtungen und öffentliche Stellen.
Die Nahversorgung im Ortsgebiet ist stärker als zuletzt zu fördern.
Als konkrete Maßnahmen setzt sich der VCÖ unter anderem für Abkürzungen für das Gehen
ein, für Gehwege entlang von Freilandstraßen sowie für mehr verkehrsberuhigte Zonen und Tempo 30
im Ortsgebiet. Zudem sind die Rotphasen bei Fußgängerampeln zu verkürzen. Auch Begegnungszonen
fördern das zu Fuß gehen. In der Schweiz gibt es bereits mehr als 300 Begegnungszonen, in Österreich
gibt es Begegnungszonen unter anderem in Bludenz, Dornbirn, Graz, Linz, Wien, St. Pölten, Mödling, Wels
und Thalgau.
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