Wien (bmg) - Diabetes gehört zu den am weitesten verbreiteten Zivilisationskrankheiten unserer Gesellschaft.
Die Anzahl der Betroffenen wird weltweit auf rund 366 Millionen geschätzt, 53 Millionen alleine in Europa.
In Österreich stehen derzeit ca. 430.000 Menschen in Behandlung, wobei man zusätzlich von bis zu 215.000
noch nicht diagnostizierten Fällen ausgeht. Der nun vom Bundesministerium für Gesundheit veröffentlichte
Diabetesbericht 2013 liefert im Vorfeld des Weltdiabetestags am 14. November eine aktuelle bundesweite Gesamteinschätzung
der Diabetes-Situation in Österreich.
Für Gesundheitsminister Alois Stöger gehört Diabetes zu den großen gesundheitspolitischen
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Er warnt davor, die Krankheit zu unterschätzen: "Diabetes tut
nicht weh. Die ersten Symptome werden oft ignoriert und viele Menschen erfahren von ihrer Krankheit erst, wenn
eine der Folgeerkrankungen, etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall, eingetreten ist. Diabetes ist eine lebensbedrohliche
Krankheit, die in unserer Gesellschaft zu wenig ernst genommen wird." Dementsprechend hoch sind seine Erwartungen
in den Diabetesbericht: "Ich sehe die Notwendigkeit des Berichts vor allem in einer zusätzlichen Schärfung
des Problembewusstseins und einer Verbesserung der Diabetes-Prävention. Zusätzlich liefert uns der Bericht
wichtige Entscheidungshilfen zur Strategieentwicklung und zeigt uns Verbesserungspotenziale in der Versorgung auf."
Während "Diabetes mellitus Typ 1" zumeist erblich bedingt ist, oder durch Erkrankung bzw. Verlust
der Bauschspeicheldrüse verursacht wird, spielen bei "Diabetes mellitus Typ 2" besonders die eigenen
Lebensgewohnheiten eine große Rolle. Diese Diabetes-Erkrankung, wäre oftmals vermeidbar. Als Hauptursachen
gelten fettreiche Ernährung, ein Mangel an Bewegung sowie Stress und Rauchen. "Ein vernünftiger
Lebensstil mit bewusster Ernährung und regelmäßiger Bewegung ist der erste Schritt zur Erhaltung
der eigenen Gesundheit", ist Minister Stöger überzeugt. Mit dem Nationalen Aktionsplan Ernährung
setzt der Gesundheitsminister daher mit zahlreichen österreichweiten Maßnahmen und Initiativen bei einer
gezielten Prävention durch gesunde Ernährung für alle Altersgruppen an.
Diabetes mellitus gehört zu den häufigsten Beratungsthemen bei über 65-jährigen Patientinnen
und Patienten einer Hausarztpraxis. Derzeit gibt es 95 Diabetes-Ambulanzen für Erwachsene und 36 Einrichtungen
speziell für Kinder und Jugendliche. Die Betreuung und Begleitung der PatientInnen erfolgt dabei zumeist den
Empfehlungen eines vom Bundesministerium ausgearbeiteten "Disease Management Programms". Das Ziel des
aktuellen Programms "Thearpie Aktiv", das bereits in sechs der neun Bundesländer angeboten wird,
ist die Verbesserung der Qualität der Betreuung und des Behandlungsablaufes sowie die Verminderung der vorzeitigen
Sterblichkeit und von diabetesbezogenen Folgeerkrankungen. Zudem soll durch das Programm die Lebensqualität
der teilnehmenden DiabetikerInnen verbessert werden.
Denn Diabetes ist eine lebensbegleitende Krankheit. Betroffene sind ab dem Zeitpunkt der Diagnose gezwungen, ihr
Leben und viele ihrer Gewohnheiten umzustellen. Gesundheitsförderliche Ernährung, regelmäßige
Bewegung und die ständige Kontrolle des eigenen Körpers erfordern dann ein hohes Maß an Gesundheitsbewusstsein
und Disziplin. Ein Bewusstsein, dass sich Gesundheitsminister Stöger auch als Prävention bei gesunden
Menschen wünschen würde: "Es muss nicht das teure Fitness-Center sein, zeit- und kostensparende
Möglichkeiten gibt es im Alltag genug. Schon Kleinigkeiten wie der Verzicht auf Lifte, Rolltreppen oder für
kurze Strecken auf das Auto, ein täglicher Spaziergang sowie das Ersetzen süßer Getränke durch
Wasser und Tee haben bereits große Auswirkungen auf unseren Körper."
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