Tag der Lehre 2013": Erneut mehr als 5.000 junge Besucher bei Österreichs größter
Lehrberufsmesse - Mitterlehner will Coaching-Programm österreichweit anbieten
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner will Österreichs international anerkannte
Lehrlingsausbildung noch attraktiver machen und die Drop-out-Quoten schrittweise verringern. "Unsere duale
Ausbildung in Betrieb und Berufsschule bietet nach wie vor hervorragende Karrierechancen, weil unsere Unternehmen
auch in Zukunft dringend Fachkräfte brauchen. Entscheidend ist aber, dass jeder Jugendliche aus den rund 200
Lehrberufen jenen auswählt, der am besten zu seinen Talenten passt. Dafür braucht es mehr Information
und Unterstützung", sagte Mitterlehner am 23.10. beim "Tag der Lehre 2013", der von über
5.000 Schülern gestürmt wurde. "Aufgrund des demographischen Wandels können wir es uns immer
weniger leisten, dass rund 16 Prozent der Lehrlinge ihre Ausbildung nicht beenden. Daher müssen wir nicht
nur stärker über die Chancen einer Lehre informieren, sondern auch potenzielle Hürden zum erfolgreichen
Abschluss abbauen", so Mitterlehner weiter.
Als eine zentrale Maßnahme will Mitterlehner das im Vorjahr als Pilotprojekt in vier Bundesländern gestartete
Coaching-Programm in Zukunft österreichweit anbieten. "Die Lehrlings-Coaches helfen bei Problemen und
vermitteln zwischen Betrieb, Berufsschule und Lehrling. Das erleichtert auch die Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung",
betont Mitterlehner. Obwohl Lehrlinge ihre Ausbildung laut einer ibw-Studie weit seltener abbrechen als Schüler,
gibt es hier Handlungsbedarf. Seit September fördert der Bund daher auch den Besuch der Vorbereitungskurse
für die Lehrabschlussprüfung mit bis zu 250 Euro und übernimmt die Kosten für einen wiederholten
Antritt.
Berufsorientierung ausbauen, Mädchen für technische Berufe begeistern
Darüber hinaus spricht sich Mitterlehner für einen Ausbau der Berufsorientierung in den Schulen aus.
"Mehr Information und Bewusstseinsbildung erhöht die Treffsicherheit bei der Berufswahl und sollte auch
dazu führen, dass mehr Mädchen einen technischen Lehrberuf wählen. Dort sind die Karriere- und Verdienstchancen
besonders hoch", so Mitterlehner. "Die Lehre kann mit einer Matura weiter aufgewertet werden. Zudem sind
aufgrund der wachsenden Konkurrenz mit den weiterführenden Schulen auch die Lehrbetriebe gefordert, mit zusätzlichen
Anreizen wie Weiterbildungsangeboten oder Auslandsaufenthalten um die besten Jugendlichen zu werben", sagt
Mitterlehner.
Beim "Tag der Lehre 2013" im MAK in Wien können sich Schüler, Lehrer und Eltern schon zum siebten
Mal bei rund 50 Ausbildungsbetrieben und Institutionen über die Chancen der Lehre informieren. Interaktive
Info-Stände und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm bieten praxisnahe Einblicke in viele Branchen.
Ehrung für erfolgreiche "WorldSkills"-Teilnehmer
Wie hoch die Qualität der Ausbildung ist, zeigt auch das gute Abschneiden bei den Berufsweltmeisterschaften,
den "WorldSkills 2013", bei denen sich Österreichs Vertreter mit elf Medaillen als bestes EU-Team
unter den weltweiten Top-Ten platzieren konnten. Am "Tag der Lehre" ehrte Mitterlehner die erfolgreichen
Teilnehmer im Rahmen eines Festakts mit einer Urkunde. "Mit ihrer Leistung sind die Berufs-WM-Teilnehmer nicht
nur Vorbilder für andere Jugendliche, sondern unterstützen auch das Ansehen des Standorts Österreich",
gratulierte Mitterlehner. "Die positive Bilanz ist auch ein zusätzlicher Ansporn, die duale Ausbildung
schrittweise weiter zu verbessern und laufend zu modernisieren. Denn sie trägt entscheidend dazu bei, dass
Österreich im EU-Vergleich bei der Jugendbeschäftigung im Spitzenfeld liegt", bekräftigt Mitterlehner.
|