Verleihung der Auszeichnung nach Fledermaus-Vorstellung in ausverkaufter
Volksoper, in der Robert Meyer als trinkfreudiger Gefängniswärter Frosch glänzte
Wien (rk) - Robert Meyer beging am 21.10. seinen 60. Geburtstag. Der Volksoperndirektor und Schauspieler
feierte seinen runden Geburtstag - wie es sich gehört - auf der Bühne: Als trinkfreudiger Gefängniswärter
Frosch in Johann Strauß' bekanntester Operette "Die Fledermaus". Das begeistert Publikum gratulierte
nach der Vorstellung mit einem lauten Happy Birthday und Standing Ovations. Unter den Gratulanten Chef der Bundestheater-Holding
Georg Springer, Chefdramaturg Christoph Wagner-Trenkwitz, Vizedirektor Rainer Schubert, Operettendiva Dagmar Koller,
Lotte Ledl, Guggi Löwinger und Birgit Sarata. Auch Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny stellte sich
mit einem Geschenk ein; er überreichte dem Jubilar auf offener Bühne und im Kreise des gesamten Ensembles
das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien": "Was gibt es Wienerisches als einen
Orden zum Geburtstag. Robert Meyer war 33 Jahre Burgtheatermitglied und hat in mehr als 90 Rollen brilliert, besonders
als Nestroy-Darsteller hat er das Publikum überzeugt", betonte Mailath und schloss: "Ein Wiener
Orden für einen Ur-Wiener". "Die Volksoper ist mein Wohnzimmer geworden, nur zum Schlafen gehe ich
noch nach Hause", witzelte Robert Meyer in seinen Dankesworten. Er bedankte sich bei seiner Familie - seiner
Frau und seinen zwei erwachsenen Kindern - und seinem 550 Mitglieder umfassendem Ensemble, für das er in den
letzten sechs Jahren zum "Papi" geworden ist. Zu guter Letzt wandte er sich an das Publikum: "Was
wäre das Theater ohne sie, liebes Publikum. Gehen sie ab und an auch ins Burgtheater oder in die Staatsoper,
aber kommen sie immer wieder zu uns."
Robert Meyer wurde am 21. Oktober 1953 in Bad Reichenhall als Sohn eines Postmeisters geboren. Nach dem
Abschluss einer Lehre als Baustoff-Kaufmann, entschloss er sich, Schauspieler zu werden. Von 1971 bis 1974 studierte
er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Salzburg "Mozarteum" Schauspiel und
Regie und schloss sein Studium mit Auszeichnung ab. Noch während des Studiums hatte er Engagements am Salzburger
Landestheater. 1974 feierte Meyer am Wiener Burgtheater sein Schauspiel-Debüt als Schweizerkas in Brechts
"Mutter Courage und ihre Kinder". Dem Burgtheater-Ensemble gehörte er bis 2007 an. Vor allem als
Nestroy-Schauspieler machte sich Meyer einen Namen, er stand auch mit Attila Hörbiger in Nestroys "Kampl"
auf der Burgtheaterbühne. Sein Nestroy-Solo-Abend "Wenn alle Stricke reißen, hänge ich mich
auf", dereinst als Überbrückung für Schließtage gedacht, sorgte lange Zeit für ein
ausverkauftes Haus. Meyer spielte aber auch in zahlreichen anderen Stücken wie Gogols "Revisor",
Schillers "Kabale und Liebe" (Wurm) sowie Schnitzlers "Professor Bernhardi" (Dr. Ebenwald)
und "Das weite Land" (Dr. Maurer). Darüber hinaus arbeitete Meyer als Schauspieler und Regisseur
bei den Sommerfestspielen Reichenau und war bei den Salzburger Festspielen als Dünner Vetter in "Jedermann"
zu sehen. An der Volksoper Wien trat er als Sancho Pansa in "Der Mann von La Mancha" auf, bei den Operettenfestspielen
von Bad Ischl war er 2001 in "Madame Pompadour" zu erleben. Dazu kommen noch zahlreiche Soloprogramme
wie "Reisende, meidet Bayern!" und ein Karl-Valentin-Abend sowie Arbeiten beim Film ("Herr Ober"
und "Die Ameisenstraße"). An der Wiener Staatsoper debütierte er im Dezember 2001 als Frosch
in "Die Fledermaus". 2006 wurde Robert Meyer zum Direktor der Volksoper Wien bestellt. Diese Position
hat er seit September 2007 höchst erfolgreich inne. Meyer spielte den Horace Vandergelder in "Hello Dolly!"
(2010), Njegus in "Die lustige Witwe", Frosch in "Die Fledermaus" und Doolittle in "My
Fair Lady". In der Fernsehserie "Schnell ermittelt" war er 2012 als Werner Demscher zu sehen.
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