„Diese Kirche verleiht den TirolerInnen Mut und Hoffnung“
Innsbruck (lk) - Immer wieder unternehmen sie gemeinsam Skitouren und Wanderungen auf die Tiroler Gipfel: Bischof
Manfred Scheuer und LH Günther Platter verbindet die Liebe zu den Bergen. Für beide erfolgte 2003 eine
Weichenstellung von Bedeutung. Vor zehn Jahren wechselte der oberösterreichische Geistliche als Hochschullehrer
von Trier in den Bischofssitz von Innsbruck. Im selben Jahr wurde der Tiroler Landesrat in die Bundesregierung
nach Wien berufen. Am 21.10. gratulierte der Landeschef dem Kirchenchef zu seinem zehnjährigen Amtsjubiläum.
LH Platter sieht in Bischof Scheuer einen Glücksfall für Tirol: „Durch seine ruhige, besonnene und umsichtige
Amtsführung hat er sich als oberster Hirte nicht nur innerhalb der katholischen Kirche in Tirol, sondern auch
bei den anderen Glaubensgemeinschaften einen exzellenten Ruf erworben.“ Bischof Manfred Scheuer vertrete im Sinne
des Zweiten Vatikanischen Konzils eine große Sympathie für die Menschen von heute – im Sinne einer solidarischen,
aber auch kritischen Zeitgenossenschaft. „Unser Bischof lässt es nicht zu, die Kirche zu einem Lückenbüßer
für auftretende Defizite einer technisierten Welt oder zum bloßen Aufputz für Feste degradieren
zu lassen“, so der Landeshauptmann. Dieser geistliche Hirte lebte und lebt ohne große Wort eine eindrucksvolle
Bescheidenheit vor, führt Platter aus: „Seinen persönlichen Konsum gestaltet er so, dass er die jeweils
selbe Summe an Menschen in Not gibt.“
Gerade mit dem Blick auf die junge Generation seien Manfred Scheuer nicht nur wirtschaftliche Perspektiven für
die Menschen in Tirol unverzichtbar, sondern auch gute Wurzeln, die verlässlichen Halt im Leben bieten. „Das
rein materielle Brot besitzt zu wenig Nährwert für das, wonach der Mensch in der Tiefe seiner Seele
hungert“, sagt Platter: „Bischof Scheuer definiert die Kirche als Resonanzraum für die Hoffnungen, für
die Nöte, aber auch Freuden der Tirolerinnen und Tiroler.“ Eine solche Kirche verleihe Mut zum Nein gegenüber
Egoismen und lähmenden wie zerstörerischen Kräften. Und erinnert an die maßgebliche Beteiligung
von Bischof Scheuer als Postulator beim kirchlichen Verfahren zur Seligsprechung des im Zweiten Weltkrieg hingerichteten
Wehrdienstverweigerers Franz Jägerstätter.
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