LH Kaiser, LR Waldner, Arbeitsgespräche mit Präsidentin Serracchiani und LR Panontin
über Weiterentwicklung der Euregio „senza confini“ - Seilbahnprojekt Pontebba-Nassfeld soll realisiert werden
Klagenfurt (lpd) - Ende Juni fand in Triest der erste offizielle Besuch von Kärntens Landeshauptmann
und EU-Referent Peter Kaiser bei der neuen Präsidentin der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien, Debora
Serracchiani, statt. Am Abend des 31.10. kamen die Präsidentin und LR Paolo Panontin (Gemeinden, Zivilschutz,
Reform und Koordination) zu ihrem ersten offiziellen Besuch und zu einem Arbeitsgespräch nach Kärnten.
Sie und die mitgereiste Delegation wurden im Spiegelsaal des Amtes der Kärntner Landesregierung vom Landeshauptmann
und Tourismusreferent LR Wolfgang Waldner herzlich begrüßt.
Auf der Tagesordnung des Arbeitsgespräches stand die Weiterentwicklung der Euregio „senza confini“ ebenso
wie laufende grenzüberschreitende Projekte, das Seilbahnprojekt Pontebba-Nassfeld und die geplante Alpen-Adria
Allianz. Der Landeshauptmann informierte zudem die Präsidentin über die politische Situation in Österreich
nach den Nationalratswahlen.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz hoben der Landeshauptmann und seine italienische Amtskollegin das sachliche,
konstruktive und offene Gesprächsklima hervor. „Die grenzüberschreitende, interregionale Zusammenarbeit
wird immer mehr zur tagesüblichen Tätigkeit. Wir werden künftig interregional und international
denken müssen“, definierte Kaiser die künftige Zusammenarbeit der Drei Regionen.
Auf seinen Vorschlag hin, soll es für die nächsten zwei Jahre ein grenzüberschreitendes, gemeinsames
Arbeitsprogramm geben, wobei in der ersten Phase strukturelle Projekte im Bereich des Zivilschutzes, der Bildung,
der Kultur im Sport- und Sprachenbereich vorgesehen seien. Bereits laufende Projekte würden einer Evaluierung
unterzogen bzw. fortgesetzt wie beispielsweise das Verkehrsprojekt Micotra. „Über die territoriale Zusammenarbeit
Italien- Österreich soll das auszeichnungswürdige Projekt weiter unterstützt werden", gab Kaiser
bekannt.
In Bezug auf das Seilbahnprojekt Pontebba-Prammolo-Nassfeld teilte Kaiser mit, dass seitens Kärntens die Bereitschaft
einer Mitfinanzierung in einer gewissen Größenordnung, verknüpft mit Bedingungen, gegeben sei.
Serracchiani ergänzte, dass bereits alle behördlichen Verfahren eingeleitet seien und für die Grundsatzfinanzierung
es demnächst einen Beschluss geben werde. Der Landeshauptmann gab auch bekannt, dass die Alpen-Adria Arbeitsgemeinschaft
am 22.Novemeber in eine Alpen-Adria-Allianz umgewandelt werde. Zudem soll Landesamtdirektor Dieter Platzer die
Funktion des Direktors in der Euregio „senza coonfini" während des Mandates von Venetos Präsident
Luca Zaia weiter übernehmen.
Landesrat Waldner sprach von lösungsorientieren und konstruktiven Gesprächen. Als gute Nachricht konnte
er vermelden, dass der Pachtvertrag von sechs Gailtaler Agrargemeinschaften auf italienischer Seite um ein Jahr
verlängert wurde. Langfristig schwebt Waldner eine grundbürgerliche Eintragung vor. Im kulturellen Bereich
soll es anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des 1.Weltkrieges ein gemeinsames Kulturprojekt geben, zudem
sollen regionale Festivals, wie die Transformale, über die Grenze ausgebaut werden. Weiter forcieren will
der Tourismusreferent auch die Golf Aktivitäten in den drei Regionen und den Alpen-Adria Radmarathon. Zudem
soll der Alpen-Adria-Trail ausgebaut werden.
Von Serracchiani gab es viel Lob für den Landeshauptmann. „Ich bin glücklich, das Landeshauptmann Kaiser
die Sensibilität für internationale Thematiken hat und die drei Regionen zu Protagonisten einer erfolgreichen
Zusammenarbeit werden können."
Landesrat Panontin dankte dem Land Kärnten und Kaiser für die Unterstützung während der Waldbrände
im Montasch Gebiet. Er regte an, die Zusammenarbeit im Zivilschutz weiter auszubauen und regelmäßige
Treffen der Zivilschutzorganisationen durchzuführen.
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