Aktion für mehr Aufmerksamkeit an Ampeln – Der Kinospot der Schwerpunktaktion der Stadt
Wien und Partnerorganisationen startet am 8. November in ausgewählten Wiener Kinos
Wien (rk) - Im Rahmen der Initiative für mehr Rücksichtnahme und Respekt im Straßenverkehr
"Tschuldigen" legt die Stadt Wien in der "dunklen" Jahreszeit einen Schwerpunkt auf die Gefahren
in Kreuzungsbereichen. Der Schwerpunkt startet mit einem Kinospot, der ab 8. November in ausgewählten Wiener
Kinos zu sehen sein wird und sich speziell dem Thema der Nichtbeachtung von roten Ampeln widmet. Weiters wartet
auch die Tschuldigen-Webseite mit aktuellen Informationen und dem Download des Kinospots auf.
Hintergrund für den Schwerpunkt: Zwischen 2007 und 2011 sind in Wien 13 Menschen durch die Nichtbeachtung
roter Ampeln ums Leben gekommen, 2.789 wurden verletzt. Aufgrund dieser Zahlen haben die Stadt Wien und ihre Partnerorganisationen
dieses wichtige Thema als Schwerpunkt gewählt.
Die Sensibilisierungskampagne ist eine Initiative der Stadt Wien und ihrer vielen Partnerorganisationen, wie u.a.
das Kuratorium für Verkehrssicherheit, ARBÖ, ÖAMTC, VCÖ, IG Fahrrad, ARGUS, Walk Space, Arbeiterkammer,
Wirtschaftskammer, Taxiinnung, Österreichischer Rollsportverband, Blinden- und Sehbehindertenorganisationen
der Ostregion, Wiener Linien, Magistratsabteilungen und Mobilitätsagentur. Ziel der Kampagne ist es, den respektvollen
und fairen Umgang miteinander im Straßenverkehr zu fördern. Alle relevanten AkteurInnen in diesem Bereich
werden zum inhaltlichen Austausch an einen Tisch gebracht. In regelmäßigen Treffen werden gemeinsam
Ideen und öffentliche Kampagnen für mehr Rücksicht und Umsicht im Straßenverkehr entwickelt.
"Uns ist allen bewusst, dass das Beziehungsdreieck Autofahrer-Zweiradfahrer-Fußgänger sehr emotionsgeladen
ist. Das möglichst konfliktfreie Aufeinandertreffen dieser Gruppen ist eine wesentliche Herausforderung für
die Verkehrssicherheit. Verkehrsteilnehmer müssen zu Risikomanagern werden, die mit Risiken im Straßenverkehr
kompetent und eigenverantwortlich umgehen können" betont DI Sabine Kaulich vom KFV, und erinnert: "Im
Straßenverkehr gibt es nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten und Verantwortungen, Rücksicht zu nehmen.
Dies ist seit Mitte 2011 mit dem Rücksichtnahmegebot in der STVO verankert."
"Augenkontakt und Kommunikationsbereitschaft zwischen Verkehrsteilnehmenden sind die wichtigsten Voraussetzungen
für Sicherheit. Das sollte bei der Konzentration auf Ampelsignale und Verkehrsschilder nie vergessen werden.
Denn es kann immer vorkommen, dass andere einmal Fehler machen, oder nicht unter den Vertrauensgrundsatz fallen",
weist Wiens Fußgängerbeauftragte Petra Jens im Zusammenhang mit der aktuellen Sensibilisierungskampagne
hin.
"Gegenseitiger Respekt, Akzeptanz und Flexibilität zwischen einspurigen und mehrspurigen Verkehrsteilnehmerinnen
und Verkehrsteilnehmern ermöglichen ein sicheres Miteinander im urbanen Straßenverkehr. Diese Achtsamkeit
ist besonders in Kreuzungsbereichen, wo das Vorbeifahren von einspurigen Kraftfahrzeugen nach der StvO §12
Abs. 5 erlaubt ist, besonders wichtig.", beteuert Andrea Jandak, Bundesgeschäftsführerin der größten
Interessensvertretung aller BikerInnen Österreichs, den RED BIKER.
"Für die Mobilität visuell beeinträchtigter Menschen ist Sicherheit im öffentlichen Raum
besonders wichtig. Weil das Queren von Straßen für blinde und sehbehinderte FußgängerInnen
generell schwierig ist, müssen sie auf den Schutz geregelter Kreuzungen vertrauen. Das Nichtbeachten roter
Ampeln bringt sie in große Gefahr. Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs begrüßt
die neue Kampagne der Stadt Wien und hofft auf mehr Rücksichtnahme aller VerkehrsteilnehmerInnen", so
Geschäftsführerin der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs Irene Vogel.
Bereits 2012 wurde mit 16-Bogen-Plakaten, Flashmobs im öffentlichen Raum, einer Internet-Social-Media-Kampagne
und einer Medienkampagne mit einem Augenzwinkern auf einer breiten Ebene für mehr Rücksichtnahme und
für den guten Ton im Wiener Straßenverkehr geworben. Daran beteiligten sich 1.000e Wienerinnen und Wiener:
Ein Flashmob im Donauzentrum hat auf Youtube über 30.000 Views erzielt. Die Kampagne hat darüber hinaus
internationales Aufsehen erregt, Fachleute aus Berlin und anderen deutschen Städten haben sich die Idee, aber
auch den Entstehungsprozess zum Vorbild genommen.
In den kommenden Monaten bis ins Frühjahr 2014 werden neben dem aktuellen Schwerpunkt "Beachtung von
roten Ampeln" weitere Themen zu mehr Fairness und Rücksicht im Straßenverkehr von der Stadt Wien
gemeinsam mit den Partnerorganisationen aufbereitet. Die dazu geplanten Kampagnen werden die Wiener VerkehrsteilnehmerInnen
wieder auf vielfältige Weise ansprechen.
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