Totengedenkfeier am Zentralfriedhof und israelitischen Friedhof
Graz (lk) - Wie es schon zur Tradition gehört, haben am Vormittag des 31.10. einen Tag vor Allerheiligen,
eine Abordnung des Militärs und des Kameradschaftsbundes den Gefallenen beider Weltkriege am Zentralfriedhof
in Graz die Ehre erwiesen. Als Zeichen gegen das Vergessen legten Landeshauptmann Franz Voves, Bürgermeister
Siegfried Nagl und Militärkommandant Heinz Zöllner beim Mahnmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges,
einem fünf Meter großen Steinkreuz, Kränze nieder. „Wir können das Geschehene nicht mehr rückgängig
machen. Aber was wir, 68 Jahre nach dem ersten Weltkrieg, schon tun können, ist, für Frieden sorgen",
so Militärkommandant Zöllner bei der berührenden Zeremonie.
Den richtigen Weg dafür habe Europa mit der Gründung der Europäischen Union schon vor Jahren eingeschlagen,
darüber waren sich LH Franz Voves und Bürgermeister Siegfried Nagl in ihren Ansprachen einig. „In erster
Linie gedenken wir heute den Menschen, die ihr Leben bei den beiden Weltkriegen lassen mussten. Wir dürfen
aber auch nie vergessen, dass Millionen Zivilisten, Frauen wie Kinder, Alte wie Junge, ihnen zum Opfer gefallen
sind. Das Opfer und das unglaubliche Leid unserer Vorgängergenerationen darf nicht umsonst gewesen sein. Wir
müssen aus der Geschichte lernen und das Gemeinsame über das Trennende stellen", betonte LH Franz
Voves.
Am israelitischen Friedhof gedachte man anschließend einerseits der gefallenen jüdischen Soldaten des
ersten Weltkriegs, andererseits aber auch der Grauen, die an dem jüdischen Volk im zweiten Weltkrieg verübt
wurden. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Graz, Ruth Yu-Szammer, erinnerte sich in ihrer Rede
an ihren Großvater, einen Mitbegründer des Bundes jüdischer Frontsoldaten, der die Vermeidung des
Antisemitismus zum Ziel hatte.
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