Botschafterbesuch unterstreicht
 "steiermark-herzliche" Bande zu Polen

 

erstellt am
30. 10. 13
14.00 MEZ

Ein Land zeigt sich selbstbewusst über 25 Jahre Freiheit und zehn Jahre EU-Mitgliedschaft
Graz (lk) - Ganz im Zeichen der ausgezeichneten Beziehungen und vor allem auch der persönlichen Bande zwischen der Steiermark und Polen stand am 28.10. der Besuch des neuen Botschafters S.E. Artur Lorkowski in Graz. Vom frühen Vormittag - mit Besuchen in der Grazer Burg - bis zum späten Abend zog sich das dichte Programm, das mit Festvorträgen und mit einem Musikabend als "Musikalische Reise durch Europa" in der Aula der Karl Franzens Universität endete. Der Botschafter gab dort erste Einblicke in die Schwerpunkte, die sein Land im kommenden Jahr anlässlich der Europawahl darstellen will: Einerseits blickt man auf 25 Jahre "freies Polen" zurück, da dort die Wende vom Kommunismus "ohnen einen einzigen Schuss" ihren Ausgang genommen hat. Andererseits zeigt sich Polen stolz nach zehn Jahren EU-Mitgliedschaft, wo es das einzige Land mit ununterbrochenem Wirtschaftswachstum ist.

Schon die Begrüßung in der Burg fiel herzlich aus, so umfassen die Erinnerungen von Landeshauptmann Franz Voves harte Jugend-Eishockey-Kämpfe in Danzig genauso wie Zusammentreffen mit seinen Amtskollegen aus den nunmehr sechs Woiwodschaften, die mit der Steiermark durch einen Partnerschaftsvertrag verbunden sind.

Ebenso freundschaftlich das Treffen mit Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer, der mit Polen gerne ein Zusammentreffen mit Paps Johannes Paul II. verbindet. Tagsüber folgten etliche weitere Termine, an der Spitze ein Fachgespräch mit Landesrat Christian Buchmann, in dem sich der Botschafter für den Ausbau der Zusammenarbeit der Wirtschaft, Europa und Kultur interessierte.

Den Abschluss dieses Steiermark-Tages bildete die Festveranstaltung mit dem Historiker Stefan Karner in der Aula der Grazer Universität. Und auch dort tauchten weitere persönliche Erlebnisse von besonderer Aktualität auf. So hatte der erste nicht-kommunistische Regierungs-Chef Polens, Tadeusz Mazowiecki, dessen Tod gestern (28.10.2013), vermeldet wurde, seinerzeit in Graz in der Privatwohnung des langjährigen Agrarlandesrates Hermann Schaller übernachtet, der - neben etlichen hochrangigen Persönlichkeiten - als Ehrengast teilnahm.

Botschafter Lorkowski nahm in seinem Festvortrag gerne dieses Stichwort auf: Die Wende hat mit Lech Wa?e;sa und Tadeusz Mazowiecki 1989 in seiner Heimat eingesetzt. Das Polen von heute, das im kommenden Jahr 2014 nicht nur auf seine jüngste Geschichte zurückblicken, sondern sich - gerade zur Europawahl - als "modernes europäisches Land" präsentieren will, sieht sich als aufstrebendes europäisches Land. Die Botschaft des Diplomaten an die Steiermark: "Es gibt auch bei uns Skepsis gegenüber der EU. Wir wissen aber was es bedeutet, in einem modernen Mitgliedsstaat der Europäischen Union zu leben, wo Grundrechte gesichert sind!"

 

 

 

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