Karlheinz Töchterle: 15 Millionen Euro für nachhaltige Kooperationen im Bereich Verwaltung
- Vergabeentscheidungen stehen fest - gemeinsame Präsentation mit Rektorin Neuper, Rektor Schmidinger, Rektor
Vitouch und Vizerektorin Reithmayer
Wien (bmwf) - Stärken bündeln und Universitätsprofile schärfen - diesen beiden zentralen
Zielen des österreichischen Hochschulplans wird auch mit den neu geschaffenen und gesamt mit 63 Millionen
Euro dotierten Hochschulraum-Strukturmitteln (Stichwort Hochschul-Milliarde) Rechnung getragen. Nach den Einreichungen
seitens der Universitäten und der Prüfung durch die Jury liegt die Vergabeentscheidung für Kooperationen
im Bereich Verwaltung vor. 15 Millionen Euro stehen den Universitäten zur Verfügung. "Mein Motto
'viribus unitis' gilt gerade auch im Verwaltungsbereich, wo es durch Kooperationen zu konkreten Synergieeffekten
im Sinne der Studierenden und Lehrenden kommen soll und die Teilnahme an universitätsübergreifenden Verwaltungsnetzen
ermöglicht wird", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle bei der gemeinsamen
Präsentation der Vergabeentscheidung mit Rektorin Dr. Christa Neuper (Karl-Franzens-Universität Graz),
uniko-Präsident Rektor Dr. Heinrich Schmidinger (Paris-Lodron-Universität Salzburg), Rektor Dr. Oliver
Vitouch (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) und Vizerektorin Andrea Reithmayer (Universität für
Bodenkultur Wien).
Im Mittelpunkt der Präsentation stand jenes Projekt, das alle vertretenen Universitäten (plus WU Wien)
künftig in einem gemeinsamen Projekt verbindet: "Umweltmanagementsysteme an Universitäten - Einführung
und Weiterentwicklung". Es soll auch die Allianz nachhaltiger Universitäten und damit die Verankerung
von Nachhaltigkeits-Themen in Lehre, Forschung und Verwaltung weiter stärken. Gesamt sind für den Bereich
Verwaltung 33 Projektanträge eingelangt, 22 davon wurden bewilligt. Sie haben ein Gesamtvolumen von 46 Millionen
Euro, davon werden 15 Millionen Euro vom Bund getragen, die weiteren Mittel von den Kooperationspartnern aufgebracht
(vom Wissenschafts- und Forschungsministerium kann entsprechend der Hochschulraum-Strukturmittel-Verordnung maximal
ein Drittel der Projektkosten im Sinne einer Anschubfinanzierung übernommen werden). Universitäten kooperieren
sowohl untereinander, mit Fachhochschulen als auch mit Forschungseinrichtungen, Museen, Bundesländern, dem
Bundesrechenzentrum und der Wirtschaft.
"Als größte Hochschule am Standort übernimmt die Karl-Franzens-Universität Graz ein hohes
Maß an Verantwortung und erfüllt eine wichtige Vorreiterrolle. Ökologisches Bewusstsein, Reduzierung
von Emissionen und nachhaltiges Handeln genießen in Forschung, Lehre und Management einen bedeutenden Stellenwert",
sagt Dr. Christa Neuper, Rektorin der Karl-Franzens-Universität Graz.
"Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Schlagwort. Wir setzen an der Universität Salzburg energiesparende
und umweltschonende Maßnahmen, bündeln gemeinsam mit anderen Universitäten unsere Ressourcen und
nutzen Synergieeffekte", betont Dr. Heinrich Schmidinger. "Dazu führen wir mehrere Projekte durch:
Zum einen wird die Universität Salzburg EMAS-fit gemacht (Anm.: EMAS - Eco-Management and Audit Scheme - steht
für die koordinierte Einführung bzw. Weiterentwicklung eines Umweltmanagementsystems). Diese Initiative
wird federführend von unserem 2012 eingesetzten Umweltmanager realisiert. Zum anderen haben wir 2011 unter
dem Namen PLUS Green Campus eine weitere wichtige Nachhaltigkeitsinitiative ins Leben gerufen. Auch sie soll helfen,
das universitäre Leben ökologisch verantwortungsvoll zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsbestrebungen von
PLUS Green Campus beinhalten ein neues Energie-, Wasser-, Mobilitäts-, Beschaffungs- und Abfallmanagement."
Ein wichtiges Projekt der Universität Salzburg in Zusammenarbeit mit der Universität Mozarteum sei auch
die Einführung neuer Informationssysteme, die bei entsprechender Weiterentwicklung von Studierenden beider
Institutionen standortunabhängig genutzt werden können. "Studierende und Lehrende erhalten eine
den modernen Bedürfnissen nach Mobilität, Flexibilität und Internationalität angepasste IT-Umgebung.
Diese Initiative kann bei Bedarf auf alle Mitglieder der Salzburger Hochschulkonferenz ausgeweitet werden."
"Österreichs Universitäten lehren und forschen zu Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, effiziente
Ressourcennutzung und 'Green Technologies'. Im Rahmen des Kooperationsprojekts bekommen sie nun die Mittel, auch
betriebsökologisch Vorbildwirkung zu entfalten: also sauberes Wasser nicht nur zu predigen, sondern auch auf
dem eigenen Campus dafür zu sorgen. Klagenfurt ist stolz darauf, als Trägeruniversität dieses Projekts
zu fungieren", so Dr. Oliver Vitouch, Rektor der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
"Die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage der
ökologischen Verantwortung der Institution selbst und ist die einzige nach EMAS zertifizierte Universität
Österreichs. Umso mehr freuen wir uns, im Verein der 'Allianz nachhaltiger Universitäten in Österreich'
gemeinsam - neben der Weiterentwicklung des Gedanken der Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre -, das ökologische
Profil aller Universitäten in Österreich weiter zu schärfen", sagt Andrea Reithmayer, Vizerektorin
der Universität für Bodenkultur Wien.
Stichwort Hochschul-Milliarde
Das Budget für die Leistungsvereinbarungsperiode 2013 - 2015 wurde um Mittel aus der Hochschul-Milliarde
erweitert: 240 Millionen Euro an Offensivmitteln, 300 Millionen Euro für das Grundbudget und weitere 450 Millionen
Euro für die neu geschaffenen Hochschulraum-Strukturmittel. Sie werden nach Effizienzkriterien vergeben, orientieren
sich an Grundsätzen der Studienplatzfinanzierung und sollen eine stärker wirkungs- und leistungsorientierte
Finanzierungsform gewährleisten. Die 450 Millionen Euro teilen sich auf Teilbeträge für prüfungsaktive
betriebene ordentliche Studien (270 Millionen Euro), für Absolvent/innen ordentlicher Studien (45 Millionen
Euro), für eingeworbene Drittmittel/Wissenstransfer (63 Millionen Euro), für private Spenden (9 Millionen
Euro) und Kooperationen (63 Millionen Euro) auf. Die Hochschulraum-Strukturmittel wurden im Universitätsgesetz
(§ 12) verankert und lösen das bisherige Formelbudget ab.
Stichwort Mittel für Kooperationen
63 Millionen Euro werden im Rahmen einer Ausschreibung für die Anschubfinanzierung von Kooperationen eingesetzt
(48 Millionen Euro für Lehre und Forschung/Entwicklung und Erschließung der Künste, 15 Millionen
Euro für den Bereich Verwaltung). Antragsberechtigt waren die öffentlichen Universitäten. Voraussetzung
für die Vergabe der Projektmittel ist die Beteiligung mindestens einer weiteren Institution aus den Bereichen
Wissenschaft, Hochschulen, Kunst und Kultur oder der Wirtschaft. Alle eingereichten Projekte wurden anhand klar
definierter Auswahlkriterien geprüft und bewertet. Nach Abschluss der Vorhaben sind Projektevaluierungen durchzuführen.
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