Haslauer: Weiterhin alle wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen setzen, um
die Spitzenposition Salzburgs abzusichern
Salzburg (lk) - "Im Vergleich der österreichischen Bundesländer liegt Salzburg bei den Arbeitsmarktdaten
weiterhin im Spitzenfeld. Sowohl bei der allgemeinen Arbeitslosenquote als auch bei den nach Alter ermittelten
Quoten für Jugendliche und Senioren erreicht Salzburg jeweils den ersten oder zweiten Platz", fasste
Wirtschafts- und Arbeitsmarktreferent Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer am 30.10. die wichtigsten Ergebnisse
des Berichts der Landesstatistik über den Salzburger Arbeitsmarkt im Herbst 2013 zusammen.
"Trotz dieser grundsätzlich erfreulichen Nachricht konnte bzw. kann sich auch Salzburg der allgemeinen
wirtschaftlichen Entwicklung im laufenden Jahr 2013 nicht entziehen und muss einen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen
um voraussichtlich rund zehn Prozent hinnehmen. Zwar steigt im Gegenzug auch die Zahl der Beschäftigten an,
aber in Summe wird sich die Arbeitslosenrate bei voraussichtlich 5,1 Prozent einpendeln. Dies ist Anlass genug,
auch weiterhin alle Anstrengungen zu unternehmen, um unter wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen für
günstige Arbeitsmarktbedingungen im Land Salzburg Sorge zu tragen und möglichst viele Personen ohne Arbeit
wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren", so der Landeshauptmann weiter.
"Neben einer zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik sehe ich das territoriale Beschäftigungspaket mit
dem Schwerpunkt arbeitsmarktbezogener Maßnahmen im Bereich der Ausbildung und Zusatzqualifizierung als wichtiges
Element einer aktiven Arbeitsmarktpolitik. Die Zahl der Arbeitslosen in der Gruppe mit geringem Bildungsniveau
ist überdurchschnittlich hoch und jegliche Form der Zusatzausbildung und Qualifikation tragen dazu bei, die
Chancen dieser Menschen zu erhöhen, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen", so Haslauer abschließend.
Die wichtigsten Ergebnisse der Entwicklung am Salzburger Arbeitsmarkt in den Monaten Jänner bis September
2013 werden von Dr. Gernot Filipp, dem Leiter der Landesstatistik Salzburg, wie folgt zusammengefasst:
Auch die ersten drei Quartale des Jahres 2013 brachten einen weiteren Anstieg der Zahl der unselbständig Beschäftigten
in Salzburg, sodass sich der Beschäftigtenstand um 0,6 Prozent oder rund 1.400 Beschäftigte gesteigert
hat. Allerdings ist in den ersten drei Quartalen auch die Zahl der Arbeitslosen weiter gestiegen, und zwar um 10,4
Prozent auf rund 12.500.
Im Vergleich mit Österreich ist damit in Salzburg sowohl der Anstieg der Beschäftigten (Österreich:
+0,5 Prozent) als auch das Plus bei der Zahl der Arbeitslosen (Österreich: +9,6 Prozent) stärker ausgefallen.
Aus den Veränderungen der Zahl der Beschäftigten und der Personen ohne Arbeit ergibt sich für Salzburg
eine Arbeitslosenrate von 4,9 Prozent, die damit nach wie vor deutlich unter dem Österreichwert von 7,4 Prozent
liegt.
Der Bundesländervergleich
Für die ersten drei Quartale des Jahres 2013 liegt Salzburg beim Beschäftigungswachstum und beim Anstieg
der Arbeitslosen im Bundesländervergleich jeweils im Mittelfeld, exakt an sechster Position. Bei der Arbeitslosenrate
führt Salzburg gemeinsam mit Oberösterreich mit 4,5 Prozent den Bundesländervergleich überlegen
an, während Kärnten und Wien mit Arbeitslosenrate von 9,8 bzw. 11,8 Prozent die Schlusslichter in dieser
Rangordnung bilden.
Vorschau für das Gesamtjahr 2013 und 2014
Für das Gesamtjahr 2013 wird in Salzburg das Beschäftigungswachstum mit 0,5 Prozent und der Anstieg der
Arbeitslosen mit rund zehn Prozent voraussichtlich in etwa gleich hoch ausfallen wie in Österreich. Die Arbeitslosenrate
dürfte damit für 2013 mit 5,1 Prozent um 0,4 PP höher sein als im Jahr 2012 und nur knapp unter
jener des Krisenjahres 2009 mit 5,2 Prozent liegen.
Für das Jahr 2014 wird prognostiziert, dass sich die Wirtschaft wieder erholen und stärker wachsen wird
als im heurigen Jahr. Dies wird voraussichtlich zu einem weiteren Anstieg der Anzahl der Beschäftigten und
einem abgeschwächten Anstieg der Zahl der Arbeitslosen führen, sodass insgesamt eine leicht erhöhte
Arbeitslosenrate von 5,2 Prozent erwartet wird.
Es sei darauf hingewiesen, dass auf Grund des langen Prognosezeitraums die Aussagen für 2014 noch unsicher
sind.
Im Bericht "Arbeitsmarkt Salzburg im Herbst 2013; Rückblick und Vorschau" sind darüber hinaus
noch viele weitere interessante Details für das Land Salzburg zu finden:
Männer stärker von Anstieg Arbeitslosigkeit betroffen
Im 1. bis 3. Quartal 2013 konnten die Frauen – im Gegensatz zum Jahr zuvor – mit einem Plus von 0,9 Prozent sehr
viel stärker vom Beschäftigungswachstum profitieren als die Männer mit lediglich 0,3 Prozent. Auch
vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren die die Männer mit einem Plus von 13,0 Prozent wesentlich stärker
betroffen als die Frauen mit einem Plus von "nur" 7,2 Prozent. In der Folge ist der Abstand bei der Arbeitslosenrate
zwischen Männern und Frauen auf fast einen Prozentpunkt angewachsen (Männer: 5,3 Prozent; Frauen: 4,4
Prozent).
Auf Grund der Altersstruktur der Bevölkerung ist auch im heurigen Jahr (1. bis 3. Quartal) die Zahl der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer im Alter von mehr als 50 Jahren weiter angestiegen (+ 5,2 Prozent), währen die Zahl der unselbstständig
beschäftigten Jugendlichen um 1,5 Prozent gesunken ist.
Auch bei der Arbeitslosigkeit gibt es – demografisch bedingt – deutliche Unterschiede in der Entwicklung bei Jugendlichen
und Senioren. Während die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen "nur" um 4,9 Prozent im Jahr 2013 (1.
bis 3. Quartal) gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen ist, kam es bei den über 50-jährigen Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern zu einem Anstieg von 13,0 Prozent. Diese Entwicklung führt im Gegensatz zu den vergangenen
Jahren zu einer nunmehr etwas höheren Arbeitslosenrate bei den Senioren (5,1 Prozent) als bei den Jugendlichen
(5,0 Prozent).
Sektoral sehr unterschiedliche Entwicklung
Während in den ersten drei Quartalen des Jahres 2013 die Zahl der unselbständig Beschäftigten im
Dienstleistungsbereich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,0 Prozent gestiegen ist, gab es im produzierenden
Bereich einen Rückgang um 0,5 Prozent. Die Abnahme betrifft vor allem den Bereich der Warenherstellung (
1,2 Prozent), während im Bauwesen sogar ein Plus zu verzeichnen war (+ 0,8 Prozent).
Bei den größeren Berufsgruppen waren vor allem die Metall/Elektroberufe mit 16,8 Prozent, die
Fremdenverkehrsberufe mit 13,3 Prozent und die Handels/Verkehrsberufe mit 12,3 Prozent überdurchschnittlich
stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen. Bei den Bau- und Büroberufen lag der Anstieg mit 8,2 bzw.
8,1 Prozent dagegen unter dem Durchschnitt.
Deutlich mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende
Durch den Rückgang der Zahl der offenen Lehrstellen (- 5,6 Prozent) und den Anstieg der Zahl der Lehrstellensuchenden
(+ 10,7 Prozent) hat sich die Situation am Lehrlingsarbeitsmarkt im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr (jeweils
1. bis 3. Quartal) etwas verschlechtert. Nach wie vor führt aber das Land Salzburg beim Lehrlingsarbeitsmarkt
das Ranking der Bundesländer mit einem Verhältnis von 2,8 offenen Lehrstellen je Lehrstellensuchenden
deutlich an.
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