Großer Unternehmer, tatkräftiger Baumeister des Wirtschaftsraumes Oberösterreich
und engagiert für die Heimatvertriebenen
Linz (lk) Als „großen Unternehmer und tatkräftigen Baumeister des starken Wirtschaftsraumes Oberösterreich“
würdigt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer den ältesten Oberösterreicher, Unternehmer Ing.
Günter Fronius, zu dessen 106. Geburtstag am 11.11.
„Die Erfolgsgeschichte der Firma Fronius von einem kleinen Gewerbebetrieb in einer Garage bis hin zum Marktführer
in vielen Bereichen ist nicht nur ein Stück Wirtschafts- sondern auch Landesgeschichte. Denn Günter Fronius
gehört zu jenen vielen Heimatvertriebenen, die nach dem Krieg nach Oberösterreich gekommen sind und hier
dieses Land mit aufgebaut haben. Der Fleiß und das unternehmerische Talent dieser Heimatvertriebenen hat
zur Erfolgsgeschichte, die unser Bundesland in den letzten Jahrzehnten geschrieben hat, ganz entscheidend beigetragen“,
so der Landeshauptmann, der in seinem Gratulationsschreiben an Günter Fronius diesem erneut für seine
herausragenden Leistungen für die Wirtschaft und den Aufbau des Landes dankt.
Am Beispiel Fronius werde besonders anschaulich deutlich, was dieses Land jenen Menschen, die ihre Heimat verlassen
mussten und nach Oberösterreich gekommen sind, zu verdanken habe. In seinem Brief dankt Pühringer Fronius
auch für sein Engagement für die Heimatvertriebenen, vor allem für die Landsmannschaft der Siebenbürger
Sachsen.
Ing. Günter Fronius wurde am 11.11.1907 in Hermannstadt, dem heutigen Sibiu, in Siebenbürgen geboren.
Im Zuge des 2. Weltkriegs musste Fronius mit seiner Familie aus seiner Heimat fliehen, im Mai 1945 kam er nach
Pettenbach ins Almtal. Bereits am 10. Juni 1945 meldete er bei der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf seine geplante
Firma Fronius Elektrobau an.
Seine unternehmerische Tätigkeit startete er in einer Garage im Gasthof Ranklleiten, ein Jahr später
erwarb er eine Baracke mit 100 m2 Grundfläche in der Nähe dieses Gasthauses.
Fronius begann mit der Produktion von Batterieladegeräten. Kurze Zeit darauf setzte er bereits auf jenes Erfolgsgeheimnis,
das dieses Unternehmen heute noch im wirtschaftlichen Wettbewerb auszeichnet: Er sorgte für Innovationen,
entwickelte den ersten Schweißgleichrichter in Österreich, vermutlich auch in Europa, mit Magnet-Joch-Regelung.
Später wurde das Gerät in geänderter Form mit Luftkühlung gebaut und verkauft. Mittlerweile
beschäftigte Fronius bereits 15 Mitarbeiter und übersiedelte in ein größeres Objekt im Ortskern
von Pettenbach. Seine Produkte wurden mittlerweile auf Messen und Ausstellungen in Wien und Ried ausgestellt.
1965 beschäftigte er bereits über 50 Mitarbeiter. Die von diesem Unternehmen damals neu auf den Markt
gebrachten Kleinschweiß-Transformatoren erwiesen sich als Verkaufsschlager. Dadurch wurde auch der Standort
Pettenbach zu klein, eine neue Produktionsstätte als gänzlich neue Fabrik wurde gesucht. Das passende
Grundstück wurde in Thalheim bei Wels gefunden.
1980 wurde die Einzelfirma Fronius in die Fronius KG Austria umgewandelt und Tochter Brigitte sowie Sohn Klaus
als Mitteilhaber aufgenommen.
Heute ist Fronius International mit Firmensitz in Pettenbach und weiteren Standorten u.a. in Wels, Thalheim und
Sattledt Technologieführer am Weltmarkt. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 3.200 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und hält 864 aktive Patente. Die Exportquote beträgt 93,4 Prozent.
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