Die ehemalige Synagoge St. Pölten feiert ihr 100jähriges
Bestehen. Zu diesem besonderen Jubiläum wird am 13. November eine Sonderausstellung im Stadtmuseum eröffnet.
St. Plten (stadt) - Die ehemalige Synagoge ist eines der herausragenden Denkmäler der Stadt St. Pölten.
Errichtet wurde das Gebäude 1912/1913 nach Plänen der beiden Wiener Architekten Theodor Schreier und
Viktor Postelberg, eingeweiht wurde sie am 17. August 1913, dem Vorabend des 83. Geburtstags von Kaiser Franz Joseph
I. Sie ist eine der wenigen Synagogen Österreichs, die die Verwüstungen und Zerstörungen der Novemberpogrome
1938 und den nachfolgenden Krieg als Gebäude überstanden hat. Ihre Gemeinde wurde allerdings unwiederbringlich
vernichtet. Das somit verwaiste Haus wurde 1980-1984 durch die Republik Österreich, das Land Niederösterreich
und die Stadt St. Pölten renoviert. Seit der Unterbringung des Instituts für jüdische Geschichte
Österreichs im "Bedenkjahr" 1988 dient es als Gedenkstätte und kultureller Veranstaltungsraum,
insbesondere auch für Schulprojekte.
Ausstellung mit Zeitzeugen
Die Ausstellung im Stadtmuseum St. Pölten veranschaulicht nicht nur die Errichtung, Zerstörung und
Renovierung der Synagoge, sondern auch ihre Bedeutung für die 1940 aufgelöste jüdische Gemeinde.
Kein einziger Ritualgegenstand - Torarollen, Kerzenleuchter, Textilien - hat die NS- und Nachkriegszeit überlebt.
Umso kostbarer sind die wenigen noch erhaltenen Objekte, vor allem Gemeinde- und Gebetbücher, Fotos und Dokumente,
die das einstmals blühende Gemeindeleben bezeugen. In Hörstationen erzählen Zeitzeugen ihre Erinnerungen
an das Haus, Filme zeigen Feste, die in der Synagoge ihren Ort haben.
Eine Gedenkinstallation, ein Katalog und Veranstaltungen vertiefen die Ausstellung.
Eröffnung: 13. November, 19 Uhr, Stadtmuseum St. Pölten, Prandtauerstraße 2
Präsentation der Publikation: 12. Dezember, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 14. November 2013 bis 27. April 2014; Führungen nach Voranmeldung unter 02742/333-2643.
Veranstalter: Institut für jüdische Geschichte Österreichs (INJOEST),Stadtmuseum St. Pölten
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