Für das "Österreich Journal" berichtet Margarethe Glac täglich von
den Highlights der Viennale
Wien (öj) - Die Viennale'13 wurde am 6. November mit der Galavorstellung von "Locke" (Stephen Knight,
GB 2013) abgeschlossen, dessen Hauptfigur, Ivan Locke (Tom Hardy), sich von allen und allem verabschiedet, um in
die Nacht hineinzufahren. Und obwohl wir die Stimmen seiner Gesprächspartner am Handy hören, ist und
bleibt es ein Monodrama.
An diesem letzten Festival-Abend wurden zwei weitere Filmpreise verliehen:
Der Mehr-WERT-Filmpreis ging an "Shirley- visions of reality" (Gustav Deutsch, A 2013) und "Sickfuckpeople"
(Juri Rechinsky, A/Ukraine 2013). Auszug aus der Jurybegru¨ndung: "Die Jury hat sich nach intensiver Diskussion
einstimmig fu¨r zwei Filmproduktionen entschieden, die trotz aller Unterschiedlichkeit zwei gleichwertig interessante
und spannende Zugänge präsentieren. Einmal wird ein außergewöhnlicher Kunstfilm gewu¨rdigt,
während der andere durch das Aufgreifen eines sozialen Themas und dessen Umsetzung beeindruckt. Auf Empfehlung
der Jury wird der Erste Bank MehrWERT Filmpreis fu¨r 2 Gewinner mit jeweils einem Monat Aufenthalt in New York
ermöglicht. Prämiert wird ein Film, der uns in eine fiktive Welt der 1930er bis 60er Jahre fu¨hrt,
der durch ein perfekt inszeniertes Set-Design vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Ereignisse mit einer
wunderbaren Darstellerin besticht. Der Preis geht an SHIRLEY - VISIONS OF REALITY von Gustav Deutsch.
Die zweite Hälfte des Preises wu¨rdigt die respektvolle Beobachtung ukrainischer obdachloser Jugendlicher,
aufgezeichnet von einer scheinbar unsichtbaren Kamera. Der Preis geht an den Film SICKFUCKPEOPLE von Juri Rechinsky,
der damit in gleicher Weise von der Jury prämiert wird."
Den Wiener Filmpreis erhielten ebenfalls zwei Filmemacher - Ulrich Seidl für "Paradies: Liebe" (D/F/A
2012) - Auszug aus der Jurybegründung: "Ulrich Seidls PARADIES: LIEBE ist ein radikaler, unparteiischer
Film u¨ber Formen der Ausbeutung zwischen Mann und Frau, u¨ber Erwartungen und Projektionen quer u¨ber
alle Kontinente. Die Ausbeutung ist gegenseitig, die Sehnsu¨chte aller bleiben unerfu¨llt." und Juri
Rechinsky für "Sickfuckpeople" (A/Ukraine 2013) - Auszug aus der Jurybegründung: "Juri
Rechinskys SICKFUCKPEOPLE ist Punk, ehrlich und kompromisslos, ein existenzieller Film, der mit minimalen Mitteln
vom Geworfensein handelt. Von Menschen, die in erbarmungslosen Umständen u¨berleben. Es ist ein Dokumentarfilm,
aber auch eine Liebesgeschichte, die aus der Not geboren ist, ein Drama von Ausgeliefertheit, das uns mit seiner
Brutalität den Boden unter den Fu¨ßen weggerissen hat."
Lesen Sie einen ausführlichen Bildbericht über die Viennale '13 in unserem "Österreich Journal"
pdf-Magazin, das ab dem Abend des 28.11. verfügbar sein wird (siehe unten>)
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