Debrecen/Wien (epdö) - Ulrich Körtner, reformierter Ordinarius für Systematische Theologie an
der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, erhält am 21. November die Ehrendoktorwürde
der Reformierten Theologischen Universität Debrecen. Die Ehrenpromotion findet im Rahmen der Feierlichkeiten
zum 475-jährigen Bestehen der Universität statt.
Die Theologische Universität Debrecen würdigt die Breite in Körtners theologischer Arbeit. Vor allem
werde der reformierte Theologe, der Vorstand des Instituts für Systematische Theologie und Religionswissenschaft
sowie des renommierten Instituts für Ethik und Recht in der Medizin der Universität Wien ist, für
seine Leistungen auf den Gebieten der theologischen Ethik und der Medizinethik ausgezeichnet. Gewürdigt werden
außerdem seine Zusammenarbeit mit der Reformierten Theologischen Universität und sein Engagement im
Bereich der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Körtner ist unter anderem geschäftsführender
Herausgeber der angesehenen Zeitschrift für Evangelische Ethik und langjähriges Mitglied im Fachkreis
Ethik der GEKE. 2001 wurde Körtner als österreichischer Wissenschafter des Jahres ausgezeichnet. 2010
erhielt er die Ehrendoktorwürde der Faculté libre de Théologie Protestante de Paris.
Die Theologische Universität Debrecen ist eine Teileinrichtung des Reformierten Collegiums zu Debrecen, das
1538 gegründet wurde. Seit der Reformation ist das Collegium nicht nur das geistige Zentrum des ungarischen
reformierten Protestantismus, sondern eine bedeutsame Institution in der ungarischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte.
Es konnte seine Funktion bis heute ununterbrochen ausüben, auch in der Zeit der kommunistischen Herrschaft.
Neben der Theologie wurden am Collegium auch Philosophie, Mathematik, Naturwissenschaften, Literatur und Rechtswissenschaften
gelehrt. Auch die 1912 gegründete staatliche Universität Debrecen ist aus dem Collegium hervorgegangen.
Ulrich H.J. Körtner (geb. 1957) ist seit 1992 Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen
Fakultät der Universität Wien. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Bethel, Münster und
Göttingen war Körtner Assistent und Vikar an der Kirchlichen Hochschule Bethel und in Bielefeld. 1982
Promotion, 1987 Habilitation an der Kirchlichen Hochschule Bethel. 1986-1990 Gemeindepfarrer in Bielefeld, 1990-1992
Studienleiter an der Evangelischen Akademie Iserlohn. 1998 war Körtner Mitbegründer und von 1998 bis
2008 Vorsitzender der Rudolf-Bultmann-Gesellschaft für Hermeneutische Theologie. Zu seinen Forschungsschwerpunkten
zählen Hermeneutik und Fundamentaltheologie, Ethik, insbesondere Medizin und Pflegeethik, Diakonie, Ökumenische
Theologie, Eschatologie und Apokalyptik. Zahlreiche Mitgliedschaften und Mitherausgeberschaften.
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