Laut OeKB Geschäftsklima-Index sind Direktinvestoren in Mittelosteuropa
für das nächste halbe Jahr zuversichtlicher, Konjunktur wird 2014 an Fahrt gewinnen.
Wien (oekb) - Die Oktober-Erhebung zum OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) zeigt neuerlich
eine Stimmungsaufhellung unter den Direktinvestoren: Der Indexwert des Geschäftsklimas (2007=100) steigt um
1,5 Punkte auf einen Wert von 84,1. Bereits im Juli war eine leichte Zunahme um 0,8 Punkte zu verzeichnen. Die
Einschätzungen und Erwartungen, welche die Research Services der Oesterreichischen Kontrollbank quartalsweise
erhebt und zu einer Reihe von aussagekräftigen Frühindikatoren verdichtet, basieren auf Befragungen von
rund 400 Headquarters. Diese steuern von Österreich aus circa 1.500 Beteiligungen in Mittel-, Südost-
und Osteuropa.
Konkret bewerten die Unternehmen die Aktuelle Geschäftslage ihrer Betriebe vor Ort etwas besser als noch im
Juli. Für 38 % der rund 1.500 Tochterunternehmen wird die Geschäftssituation im Oktober als gut beurteilt.
Der entsprechende Index steigt um 1,1 Punkte auf 83,2. Der zukunftsgerichtete Index der Geschäftserwartungen
verbessert sich um 1,9 Punkte auf 85,2. Im nächsten Halbjahr wird laut Direktinvestoren die Geschäftsdynamik
in Mittelosteuropa etwas anziehen.
Die beste Geschäftslage wird im Oktober für Russland und Polen gemeldet, allerdings nimmt im Vergleich
zum Juli die Geschäftsdynamik vor allem in den Niederlassungen in Tschechien und in der Slowakei zu. Zuversicht
herrscht in diesen Ländern auch für das nächste halbe Jahr, wobei der Index der Geschäftserwartungen
allen voran in Russland um 8,1 Punkte steigt: Die Direktinvestoren sind also für den Wirtschaftsstandort Russland
besonders optimistisch.
Die Branchen-Ergebnisse zeigen eine gute aktuelle Performance insbesondere der Verkehrswirtschaft und des Handels
in der Gesamtregion. Auch der Geschäftsausblick für diese beiden Branchen fällt deutlich positiver
aus als noch im Juli.
MOE insgesamt: Geschäftslage, Geschäftserwartungen, Geschäftsklima (Index: Mittelwert 2007=100)
Zwtl.: MOE-Konjunktur gewinnt 2014 an Fahrt
Laut den Direktinvestoren wird die wirtschaftliche Dynamik in Mittelosteuropa 2014 wieder an Kraft gewinnen.
Knapp ein Viertel der Meldungen geht von einer konjunkturellen Verbesserung in den kommenden zwölf Monaten
aus. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: Vor allem Russland und Polen,
aber auch Rumänien, die Slowakei und Tschechien werden 2014 stärker wachsen als 2013. Der Internationale
Währungsfonds prognostiziert Wachstumsraten zwischen 3 % für Russland und 1,5 % für Tschechien.
Slowenien schafft es nicht aus der Krise
Slowenien hingegen wird laut Geschäftsklima-Erhebung auch 2014 nicht aus der Krise kommen: 31 % der Meldungen
sprechen von einem weiteren konjunkturellen Abschwung in den nächsten zwölf Monaten, verbunden mit einer
schwierigen Situation für die Betriebe vor Ort. Insbesondere die Bauwirtschaft und die Finanzdienstleistungsindustrie
gehören zu den krisengebeutelten Sektoren in Slowenien.
Tschechien kommt 2014 aus der Rezession
Die tschechische Wirtschaft, die voraussichtlich 2012 und 2013 real um insgesamt 1,6 % schrumpfte, wird 2014 laut
den befragten Direktinvestoren wieder wachsen. Der Konjunktur-Index steigt im Oktober um 9,3 Punkte auf einen Wert
von 84,0 und verzeichnet damit gemeinsam mit dem Index für die polnische Wirtschaft die stärkste Zunahme
im Ländervergleich. Ein Viertel der Meldungen bewertet die Konjunkturperspektive Tschechiens für die
kommenden zwölf Monate optimistisch. Auch die Geschäftsentwicklung der Betriebe wird von den Befragungsteilnehmern
positiv bewertet: Bei 41 % laufen die Geschäfte im Oktober bereits gut. Für 30 % wird sich die Geschäftsentwicklung
im nächsten halben Jahr noch weiter verbessern. Damit hellt sich das Geschäftsklima deutlich auf: Der
Index zeigt mit einem Plus von 4,6 Punkten im Ländervergleich am stärksten nach oben.
Günstiges Geschäftsklima für den Handel und den Verkehrssektor
Von allen zehn Branchen blickt im Oktober die Verkehrswirtschaft am optimistischsten in das nächste Halbjahr:
Für ein Drittel der Niederlassungen wird sich die künftige Geschäftsperformance verbessern, 43 %
der Betriebe florieren im Oktober bereits. Auch der Handel profitiert unmittelbar von dem aufgehellten makroökonomischen
Umfeld in der Region. Insgesamt ist daher das Geschäftsklima im Oktober in diesen beiden Branchen am günstigsten.
Gleichzeitig bleiben die Direktinvestoren aber eher zurückhaltend, was den weiteren Ausbau ihrer Beteiligungen
oder den Eintritt in neue Märkte betrifft.
Versicherungen weiter auf Expansion
Expansionsfreudig zeigt sich hingegen neuerlich die Versicherungswirtschaft: 17 % der MOE-Niederlassungen sollen
in den nächsten zwölf Monaten ausgebaut werden. Darüber hinaus steht seit Jahresbeginn keine einzige
Verkleinerung eines Standortes auf der Agenda der Versicherungen. Mehr noch, 14 % der Headquarter planen im kommenden
Jahr in neue Märkte vorzudringen.
Über den OeKB Geschäftsklima-Index Mitteöosteuropa (MOE)
Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) basiert auf vierteljährlichen Primärerhebungen
unter rund 400 Entscheidungsträgern von MOE-Headquarters mit Sitz in Österreich, die zu rund 1.500 ihrer
Unternehmensbeteiligungen in Mittelosteuropa befragt werden. Erhoben werden die Einschätzungen der Direktinvestoren
zur Aktuellen Geschäftslage sowie deren Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den Unternehmensbeteiligungen
vor Ort (Geschäftsklima), Expansions- und Investitionsstrategien der Unternehmen in MOE, Beurteilungen der
Standortqualität Österreichs als Brückenkopf für das Mittelosteuropa-Geschäft und schließlich
Einschätzungen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung in der Region.
Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa bietet differenzierte Analysen nach Ländern, Branchen und
Unternehmensgrößen. Als Ergebnis stehen der Wirtschaft Frühindikatoren zur Verfügung, die
praxisnahe Aussagen und Prognosen unter anderem über den Geschäftserfolg von Direktinvestoren in einzelnen
Ländern Mittelosteuropas und in der Gesamtregion ermöglichen.
Die Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB) ist Österreichs zentraler Finanz- und Informationsdienstleister
für Exportwirtschaft und Kapitalmarkt. Ihre speziellen Services stärken den Standort Österreich
und unterstützen die Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Die vielfältigen Dienstleistungen stehen Unternehmen
und Finanzinstitutionen sowie Einrichtungen der Republik Österreich zur Verfügung. Die OeKB handelt sektorübergreifend,
zentral, neutral und in Übereinstimmung mit ihrer Nachhaltigkeitspolitik. Das 1946 gegründete Spezialinstitut
steht im Eigentum österreichischer Banken.
|