Nordamerika für österreichische Automotivindustrie bereits jetzt wichtigster Exportmarkt
hinter Deutschland
Wien (pwk) - „Der Automotivsektor Nordamerikas ist wieder gesundet und bietet gerade jetzt ein günstiges
Zeitfenster für einen Markteinstieg“, ermuntern die österreichischen Wirtschaftsdelegierten Fritz Steinecker
(Mexiko City), Franz Rößler (Chicago) und Robert Luck (Toronto) die österreichische Automotivindustrie.
In den letzten Jahren haben die deutschen Kfz-Konzerne Volkswagen, BMW und Mercedes Werke in den US-Südstaaten
und in Mexiko errichtet und wollen auch dort von traditionellen europäischen Zulieferanten begleitet werden.
Auch bei der Werksausstattung selbst zählt die Zulieferkette auf etablierte vertraute Lieferanten aus Europa.
„Weiters ist auch die österreichische Expertise für treibstoffeffiziente und umweltfreundlichere Antriebe
gefragt“, fassen die Wirtschaftsdelegierten die Möglichkeiten zusammen.
In Nordamerika werden 2013 wieder 18,8 Mio. Fahrzeuge verkauft werden, bis 2020 werden weitere Zuwächse von
drei bis vier Prozent prognostiziert. Die „Europäer“ (Volkswagen, BMW, Mercedes, Fiat) sind dabei, ihre lokalen
Produktionskapazitäten aufzubauen. Auch die „Detroit-3“ (GM, Ford und Chrysler) zeigen nach der erfolgreichen
Restrukturierung gute Verkaufszahlen und Profitabilität. In den USA sind die Hälfte aller Fahrzeuge über
zehn Jahre alt und es sollte entsprechend in den nächsten Jahren eine verstärkte Nachfrage nach Neufahrzeugen
geben. Mit 16,3 Mio. in Nordamerika produzierten Fahrzeugen im Jahr 2013 grenzen die 28 Autowerke Nordamerikas
und deren zahllose Zulieferer schon an ihre Kapazitätsgrenzen. Audi hat erst kürzlich mit der Ankündigung
des Baus eines neuen Werks in Mexiko überrascht.
Schon jetzt ist Nordamerika für die österreichische Automotivindustrie mit Lieferungen im Wert von über
1,5 Mrd. EUR der wichtigste Exportmarkt nach Deutschland. In der Exportstatistik scheinen vor allem die Lieferung
von Diesel- und Verbrennungsmotoren von BMW Steyr und GM Wien Aspern auf. Aus Graz beliefert Magna komplette Pkw
über den Atlantik. Bei Zweirädern ist KTM sehr gut am Markt etabliert. Aber auch bei Fahrzeugteilen sind
die Lieferungen nach Nordamerika steigend. Für die langfristige Absicherung der Lieferbeziehungen errichten
österreichische Unternehmen derzeit mehr Produktions- und Vertriebsbüros in Nordamerika.
Im Rahmen einer Marktsondierungsreise der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA wurden die teilnehmenden österreichischen
Unternehmen über Marktchancen in der nordamerikanischen Automotivzulieferindustrie informiert. In Mexiko standen
u.a. Termine bei den Automotiv-OEMS Volkswagen und Mastretta sowie deren Zulieferanten am Programm. In South Carolina
öffneten BMW und Zulieferer Draexlmaier sowie ZF Transmissions deren Werkstore und erklärten ihre Einkaufspolitik.
Über die Gegebenheiten in Kanada informierte der kanadische Automotivguru Denis DesRosiers.
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