In den kommenden dreizehn Monaten werden weitere 5.200 m2 Fassadenfläche restauriert
Wien (rk) - Die Fortschritte bei der Sanierung der einzigartigen Natursteinfassaden des Wiener Rathauses
sind nun deutlich sichtbar. Der erste Sanierungsabschnitt konnte mit Ende Oktober abgeschlossen werden. Zwei Drittel
der Westfassade am Friedrich-Schmidt-Platz, ein Drittel der Südfassade in der Lichtenfelsgasse sowie die 13
Skulpturen der Allegorien erstrahlen bereits in neuem Glanz.
"Nun wird die zweite und größte Etappe in Angriff genommen. Dazu zählen u.a. die restlichen
Fassadenflächen am Friedrich-Schmidt-Platz, der Hof 3 sowie zehn kunstvolle Figuren, die typische Handwerksberufe
darstellen. Die Kosten für diesen Teilabschnitt werden sich auf rund vier Millionen Euro belaufen", erklärt
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.
Eine detaillierte Voruntersuchung hat ergeben, dass auch die Fassadenflächen des zweiten Bauabschnitts die
bereits bekannten charakteristischen Schadensbilder aufweisen.
"Erfreulich ist, dass sich auch hier zeigt, dass der Großteil der Fassaden der Witterung gut standgehalten
hat. Nach Entfernung der Verkrustungen kommen in der Mehrzahl Natursteine zutage, die noch in einem sehr guten,
beinahe tadellosen Zustand sind", so Ludwig.
"Zonen, die der Witterung stärker ausgesetzt waren sowie die Figuren, die aus einem weicheren Savonnierès-Kalkstein
bestehen, werden durch restauratorische und konservatorische Maßnahmen entsprechend ertüchtigt",
hält Klaus Zimmel, Leiter der MA 34, die für die Sanierung der Rathausfassaden verantwortlich zeichnet,
fest.
Die im ersten Bauabschnitt erfolgreich erprobten Maßnahmen kommen daher auch bei der zweiten Etappe zum Einsatz.
Mit der Aufstellung der Gerüste wurde diese Woche bereits begonnen. Die gesamte Sanierung des zweiten Abschnitts
wird bis Dezember 2014 andauern.
Gesamter Umfang des zweiten Bauabschnitts
Dieser umfasst drei Bereiche der Fassade Friedrich-Schmidt-Platz zwischen Mittelrisalit und Ecke Felderstraße,
den Mittelrisalit an der Fassade Lichtenfelsgasse sowie den Hof 3 (inklusive der entsprechenden Vorhalle und Durchgänge
zwischen Mittelrisalit und Hof). Zusätzlich befinden sich noch zehn Figuren an der Fassade Lichtenfelsgasse,
die Handwerksberufe darstellen (Tischler, Mechaniker, Goldschmied, Instrumentenbauer, Bildhauer, Baumeister, Maler,
Waffenschmied, Schmied und Schuhmacher), in diesem Sanierungsabschnitt.
11 Bauabschnitte innerhalb von 12 Jahren um rund 35 Mio. Euro
Die Restaurationsarbeiten am Wiener Rathaus werden in insgesamt elf Bauabschnitten ausgeführt. Die festgelegten
Abschnitte werden durchschnittlich 3.200 m2 Fassadenfläche betragen. Geplant ist, mit den einzelnen Bauabschnitten
jeweils im Herbst zu beginnen und die Arbeiten vor dem Winter des darauf folgenden Jahres fertig zu stellen. Die
endgültige Fertigstellung der Restaurierung der Rathausfassaden ist mit Ende 2023 vorgesehen. Die Gesamtkosten
der Generalsanierung der Fassaden werden sich auf rund 35 Mio. Euro belaufen. Die Sicherung der notwendigen finanziellen
Mittel wurde am 16. April 2012 im Gemeinderatsausschuss für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung genehmigt.
500 Projekte mit einem Bauvolumen von mehr als 145 Mio. Euro
Die Magistratsabteilung 34 ist die interne Dienstleistungsabteilung für das Bau- und Gebäudemanagement
der Stadt Wien - Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung. Von den rund 1.200 MitarbeiterInnen
werden aktuell 1.602 Gebäude (wie z.B. Bürogebäude, Schulen, Kindergärten) sowie 5.627 technische
Einrichtungen der Stadt Wien auf einer Gesamtfläche von fast 4 Mio. m2 kaufmännisch, technisch und infrastrukturell
betreut. Darunter befinden sich auch Museen, Denkmäler, Volkshochschulen, Kirchen, Büchereien, Märkte,
aber auch bekannte Gebäude wie das Wiener Rathaus, die Urania, die Sezession, die Kuffner Sternwarte und das
Schloss Neugebäude. Pro Jahr werden rund 500 einzelgeplante Projekte mit einem Bauvolumen von mehr als 145
Mio. Euro durchgeführt.
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