WKÖ-Präsident Leitl: Österreich hat Chance, Europas Infrastruktur-Drehscheibe
zu sein
Wien (pwk) - Zum zehnten Infrastruktursymposium der Initiative Future Business Austria (FBA) kamen am 05.11.
Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik in der Wirtschaftskammer Österreich zusammen, um über
die Infrastruktur der Zukunft als Standort- und Wettbewerbsfaktor zu diskutieren.
Nicht nur nationale Trends waren dabei ein Thema, sondern vor allem auch der europäische Kontext: Grenzüberschreitende
Mobilität in Europa und für Europa war das Motto, dem auch der im Rahmen des Symposiums vorgestellte
„FBA-Infrastrukturreport 2014“ mit einem Europa-Schwerpunkt Rechnung trägt.
Gerade unter diesem Aspekt sei „der Report eine Fundgrube für Ideen und Informationen und damit ein Arbeitshandbuch
für alle, die in diesem Bereich tätig sind“, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl.
„Österreich liegt im Zentrum Europas, und wir sind zu Recht stolz auf unsere Brückenfunktion. Im Herzen
Europas zu liegen bedeutet aber auch die Chance, eine Drehscheibe zu sein in den Bereichen Infrastruktur, Mobilität
und Kommunikation. Diese Chance müssen wir nützen“, betonte der WKÖ-Präsident. „Wir haben hier
große Aufgaben zu bewältigen – nicht nur für den Wirtschaftsstandort Österreich, sondern auch
für den Standort Europa, der passende Antworten finden muss im globalen Wettbewerb.“
Appelle vor allem an die nationale Politik richteten Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes UBIT in der WKÖ,
und Alexander Klacska, WKÖ-Bundespartenobmann für Transport und Verkehr. Harl: „Der IKT-Sektor erwirtschaftet
31 Milliarden Euro Produktionswert und eine Wertschöpfung von 15 Milliarden Euro. Trotzdem fehlt in Österreich
eine langfristige Strategie für diesen Zukunftsbereich. IKT ist aber für jeden Wirtschaftsstandort Schlüsselfaktor
für gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Wohlstand.“
Alexander Klacska forderte eine „ehrliche Diskussion über Belastungen im Verkehrsbereich“: „Es kann nicht
sein, dass Überschüsse staatsnaher Unternehmen zum Stopfen von Budgetlöchern verwendet werden“,
so der Bundesspartenobmann mit Verweis auf die Dividendenzahlungen der Asfinag. Auch im Zuge der Ökologisierungsbemühungen
mahnte er zur Vernunft: „Die EU ist nur für rund 10 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
Hier sind maßvolle Schritte zur weiteren Reduktion gefragt, die nicht auf Kosten der Wettbewerbsfähigkeit
unseres Landes gehen. Schon jetzt laufen wachsende Güterströme durch Österreich, von denen wir nicht
profitieren können. Es ist höchst an der Zeit, dass unsere Wirtschaft an der Wertschöpfung dieser
Güterströme wieder mehr partizipieren kann.“
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