Innsbruck (lk) - Volle Unterstützung kündigten LH Günther Platter sowie LHStvin Ingrid Felipe
am 05.11. in der Mautfrage für die Kufsteiner Bevölkerung an. "Die Befürchtung ist groß,
dass der Ausweichverkehr die Menschen überrollt. Wir bleiben bei unserer Forderung nach einem Aussetzen der
Kontrollen ab 1. Dezember, um sinnvolle Lösungen im Sinne der Menschen zu erarbeiten", stellt LH Platter
klar.
„Nicht nur Kufstein wird vom Verkehr überrollt, sondern auch die benachbarten österreichischen und bayerischen
Gemeinden Ebbs, Niederndorf, Erl, Kiefersfelden und Oberaudorf“, betont LHStvin Ingrid Felipe. Durch die deutsche
Debatte über Autobahn-Vignetten für ausländische PKWs befürchten die bayerischen Nachbargemeinden
doppelten Druck durch MautverweigererInnen auf beiden Seiten der Grenze. „Ich fahre deswegen heute nach Kiefersfelden
zur Vorstandssitzung der Euregio Inntal. Gemeinsam brauchen wir an der Grenze eine gute Lösung und müssen
dafür sorgen, dass die AnrainerInnen der Bundesstraßen nicht vom PKW-Verkehr überrollt werden“,
betont Ingrid Felipe und erneuert den Appell an die ASFINAG und an Verkehrsministerin Bures, die Augen nicht vor
den Problemen zu verschließen, die in Kufstein durch frühzeitige Mautkontrollen vor allem an Winterwochenenden
drohen. Auch in Vorarlberg habe man mit dem Ende der Korridorvignette gewartet, bis die zweite Röhre des Pfändertunnels
fertig sei. "Wenn man in Bregenz bis zur Fertigstellung eines Tunnels warten kann, wird man wohl in Kufstein
warten können, bis ein Verkehrskonzept auf Schiene ist, das den Ausweichverkehr durch die Festungsstadt unattraktiv
macht."
Erneut erinnert die Tiroler Landeshauptmannstellvertreterin daran, dass Kufstein in Österreich nicht alleine
mit dem Problem des prognostizierten Ausweichverkehrs von der Autobahn ist. In der Südsteiermark gibt es in
Neumarkt, Mariahof, Scheifling, Perchau und Kulm eine gemeindeübergreifende BürgerInneninitiative gegen
Ausweichverkehr auf der Bundesstraße, im Salzburger und oberösterreichischen Salzkammergut kämpft
der Verein „Lebensraum Salzkammergut“ gegen zusätzliche Belastungen der AnrainerInnen. In Tirol sind unter
anderem die Bundesstraße zwischen Zams und Landeck und zwischen Zirl und Innsbruck-Süd von Ausweichverkehr
betroffen. „Ich freue mich, dass sich die Tiroler Nationalratsabgeordneten parteiübergreifend dieses Themas
annehmen und einen Vorschlag erarbeiten, wie das Bundesmautstraßengesetz geändert werden kann“, sagt
Ingrid Felipe. Die Tiroler Landesregierung habe auch die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die in der Region
Kufstein drohende Verkehrslawine auch bei den Regierungsverhandlungen in Wien ein Thema sei.
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